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Hochwasserschutz Hochwasserschutz: Wasserwehr Aken bekommt zum Start eine große Finanzspritze

Von Sylke Hermann 14.03.2017, 13:13
Deichwache während eines Hochwassers an der Elbe bei Aken
Deichwache während eines Hochwassers an der Elbe bei Aken Archiv/Rebsch

Aken - Was Akens Bürgermeister Jan-Hendrik Bahn (parteilos) auf der Gründungsveranstaltung der Wasserwehr am 23. Februar schon angedeutet hatte, liegt nun schwarz auf weiß vor: Das Land unterstützt die Ausstattung der Wasserwehr mit ziemlich genau 100.000 Euro. Das Geld kommt aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung.

Idealer könnte der Zeitpunkt für den Fördermittelbescheid des Landesverwaltungsamtes nicht sein: Bahn: „Es passt perfekt. Jetzt, wo wir aktiv mit der Arbeit der Wasserwehr starten.“ Zumal man die Ausgabe von insgesamt 125.000 Euro (80 Prozent dieser Summe werden über das EU-Programm gefördert) nicht aus dem städtischen Etat hätte leisten können.

Fördermittel nur die Grundausstattung der Wasserwehr gedacht

Das Geld fließt in die Grundausstattung der Wasserwehr, deren Chef Siegfried Mehl ist. Angeschafft werden können Warn- und Funktionswesten, Gummistiefel, Allwetterjacken und -hosen, auch Schubkarren, Schippen, Besen, Absperrmaterial, Markierungsfähnchen, Feldbetten, Megafone, Ferngläser und Handlampen.

Sogar eine Sandsackfüllmaschine bezahlt das Land. Und beteiligt sich an der Finanzierung eines Pritschenwagens, mit dem zum Beispiel die Sandsäcke transportiert werden können. Auch ein großer Stromerzeuger ist Bestandteil der geförderten Ausstattungsmaterialien.

Hingegen zählten nach Auffassung des Fördermittelgebers Fotoapparate, Schlafsäcke, Fahrräder oder eine Drohne nicht zur Grundausstattung einer Wasserwehr. Deshalb wurden diese Artikel von der Akener Wunschliste auch gestrichen. Für den Bürgermeister wie die Führungsspitze der Wasserwehr zu verschmerzen, da man ansonsten großzügig bedacht wurde und dafür sehr dankbar sei, heißt es.

Zusätzliche Gelder für Schutzkonzept

Fördermittel in Höhe von 20.000 Euro gibt es auch für ein Hochwasserschutzkonzept. Wie Bahn im Gespräch mit der MZ erläutert, gehe es dabei um einen „ganzheitlichen Ansatz“ und darum, im Hochwasserfall auf ein funktionierendes System zurückgreifen zu können. Und sicherlich werde das Konzept auch seinen Teil dazu beitragen, vorhandene Schwachstellen aufzudecken.

Mitglieder einer Bürgerinitiative setzten sich für die Wasserwehr ein

Die nach dem Hochwasser 2013 gegründete Bürgerinitiative (BI) hatte sowohl die Gründung einer Wasserwehr als auch ein Hochwasserschutzkonzept für Aken gefordert. Deren Mitglieder waren der Auffassung, dass sich Aken für den Hochwasserfall – auch in Abstimmung mit den Nachbarkommunen und Landkreisen – noch besser wappnen müsse. Ein Teil der BI-Mitstreiter engagiert sich auch in der am 23. Februar 2017 offiziell gegründeten Wasserwehr. Sie werden wie alle 44 Gründungsmitglieder nun zu qualifizierten Deichläufern ausgebildet. (mz)

Wer Interesse hat, bei der Wasserwehr in Aken ehrenamtlich mitzuarbeiten, kann sich gern an die Freiwillige Feuerwehr in Aken wenden. Stadtwehrleiter Michael Kiel ist telefonisch unter 0178/8 84 80 16 erreichbar. Es ist auch möglich, an [email protected] eine E-Mail zu schreiben.