Handball-Oberliga Handball-Oberliga: Erste Lehrmonate bei HG 85 Köthen

Köthen - Von der Schule in die Lehre - für jeden jungen Erwachsenen ist das eine echte Umstellung, die Zeit braucht. „Aber man gewöhnt sich dran“, sagt Tom Groll. Groll ist vor gut zweieinhalb Monaten 18 Jahre alt geworden und hat nach dem Schulabschluss vor Kurzem eine Lehre zum Kaufmann für Groß- und Außenhandel begonnen. Viele neue Eindrücke also. Da ist die Umstellung von Nachwuchs- auf Männerhandball wohl einfacher. Nicht alleine deshalb, weil Groll ja schon in der letzten Saison zu einigen Kurzeinsätzen gekommen war.
Kräftemessen mit Aschersleben
Er ist einer aus der jungen Garde beim ambitionierten Oberligisten HG 85 Köthen. Groll, Tom Lüders, Hendrik Rakoczy, Julian Schilling und Paul Lipka sollen lernen und - im besten Fall - den arrivierten Spielern früher oder später Beine machen. Und der eigene Nachwuchs macht sich gut. Beim Turnier in Magdeburg am vergangenen Sonnabend zeigten die jungen Spieler, wie die gesamte Mannschaft, gute Leistungen.
Am Donnerstag wollte die HG 85 Köthen gegen die zweite Mannschaft des Dessau-Roßlauer HV ein Trainingsspiel bestreiten. Doch gestern sagte die DRHV-Reserve kurzfristig ab. Begründung: Trainer Steffen Tiede bekommt keine Mannschaft zusammen. Die HG 85 bemüht sich, noch einen Ersatz zu finden. (brä)
„Man darf aber auch nicht vergessen, dass es hauptsächlich gegen unterklassige Gegner ging“, sagte Svajunas Kairis. Der älteste Spieler im HG-Kader relativierte damit den Turniersieg, der nach Erfolgen gegen den Gastgeber HSV Medizin Magdeburg (29:20), den HSV Warberg/Lelm (23:16) und Ligakonkurrent HC Ascherleben (18:17) gesichert wurde. „Aber für die A-Jugendlichen war es gut, um Spielpraxis zu sammeln“, ergänzte Kairis.
Trainer Bodo Kreutzmann gab allen Spielern genügend Spielanteile. Er war zufrieden: „Die Ergebnisse haben gestimmt.“ So unwichtig, wie es manchmal scheint, sind Testspielergebnisse den Beteiligten nämlich nicht. „Wir spielen und wollen gewinnen“, so Kreutzmann: „Tun wir das, freuen wir uns. Tun wir das nicht, ärgern wir uns.“ So gesehen war es ein erfreulicher Sonnabend gewesen.
In der Partie gegen den HC Aschersleben experimentierte Kreutzmann nicht so viel, wie in den Spielen zuvor. Es ging da schon um ein erstes Kräftemessen beider Teams, die am 31. Oktober im Punktspiel in der Mitteldeutschen Oberliga aufeinander treffen. „Es haben die gespielt, die voraussichtlich zur Stammformation gehören“, sagte Kreutzmann. Es reichte zu einem knappen Erfolg.
Tom Groll hat das Turnier genossen. „Wir waren mannschaftlich ziemlich gut, obwohl wir in der Konstellation noch nicht so oft gespielt haben“, so der 18-Jährige. Die intensive und körperliche Spielweise macht ihm zudem „einfach Spaß“. Großen Anteil daran hat auch die offene Art, mit der die älteren Spieler die jungen aufgenommen haben. „Wir können von allen etwas lernen“, sagt Groll.
Und darum gehe es vor allem in den ersten Monaten. Tom Groll weiß, dass er in dieser Saison nicht so viel Spielzeit bekommen wird, wie in der letzten A-Jugend-Saison. Im Rückraum hat er erfahrene Spieler wie Martin Lux, Svajunas Kairis und Neuzugang Edvinas Balciunas vor sich. „Aber wenn ich meine Einsatzzeiten bekomme, will ich alles zeigen“, so Groll.
Schöne-Wechsel weiter offen
Viel gezeigt hat auch Christian Schöne. Der erfahrene Rechtsaußen, der jahrelang für den Dessau-Roßlauer HV aktiv war, trainierte in der vergangenen Woche mit und zeigte sich beim Testspiel in Delitzsch und dem Turnier in Magdeburg torgefährlich. Ob Schöne sich der HG 85 Köthen anschließt, ist aber noch offen. „Wir gucken mal“, ließ sich Trainer Bodo Kreutzmann lediglich entlocken.
Mehr als ein Auge legt der Köthener Trainer auch auf die körperliche Fitness seiner Spieler. Am Montagabend stand eine Trainingseinheit im Fitnessstudio an. „Meistens macht mir das Spaß“, sagt Tom Groll. Schaden wird es ihm auf jeden Fall nicht. Schließlich ist ein robuster Körper beim Männerhandball sehr wichtig. (mz)