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Handball Handball: Mit einem Derbysieg auf den dritten Platz vorgerückt

Von SIEGFRIED SEIDIG 12.10.2010, 20:16

BITTERFELD/MZ. - Die vermeintlich Kleinen probten an diesem Wochenende den Aufstand, doch die Favoriten kamen fast immer mit einem blauen Auge davon.

ANHALTLIGA

Das Spitzenspiel der Damen zwischen den beiden ungeschlagenen Teams aus Wittenberg fiel aufgrund von Erkrankungen mehrerer Spielerinnen leider aus. Die restlichen Ergebnisse der Damen überraschten durchgängig, aber nur beim Sieg der HSG Wolfen gegen den TSV Blau-Weiß Brehna strauchelte der Favorit. Die Blau-Weißen fanden im Derby nie zu ihrem sonst gewohnten Angriffswirbel. Auch die Torwurfeffektivität lag unter dem sonstigen Durchschnitt. Eine Ursache dafür war die sehr gut eingestellte und kampfstarke Defensive der HSG Wolfen, aus der Torfrau Monique Slawik mit sehenswerten Paraden herausragte. Der Mut von Trainer Holger Reimann, ein Team mit einem Altersdurchschnitt von etwas über 20 Jahren aufzustellen, hatte sich gelohnt. Unbekümmert spielte die junge Garde auf. Viele der Zuschauer glaubten dann kurz vor der Halbzeit und dem 7:7-Ausgleich durch Antje Puls an eine Wende des Spiels. Doch in der zweiten Hälfte stabilisierte sich die Deckung der Gastgeberinnen und ließ nur noch drei Treffer zu. Bitterfelds Damen fühlten sich als moralischer Sieger. Auch unter dem Aspekt der Personalnot bei den favorisierten Gäste von der SG Kühnau sollte der Halbzeitstand von 11:11 und die knappe 20:27-Niederlage weiteren Auftrieb geben.

Die Herren des TSV Blau-Weiß Brehna katapultierten sich durch den 32:25-Erfolg über den TSV Elbe Aken auf den dritten Tabellenplatz. Das Spiel war sehr spannend und die Gäste präsentierten sich viel besser als es die Tabellensituation aussagt. In der ersten Halbzeit konnte sich keine Mannschaft richtig absetzen. Im zweiten Abschnitt gelang es Brehna, sich durch eine geschlossene Mannschaftsleistung bis auf acht Tore abzusetzen. Hier erwiesen sich die drei Torhüter David Steinfeld, Ronny Berger und Andreas Richter als starke Rückhalte. Obwohl danach teilweise nur drei Brehnaer Spieler auf dem Feld standen, war Benny Bode kaum zu bremsen und erzielte insgesamt 18 Treffer. Damit setzte er sich an die Spitze der Torschützenliste. Der SV Finken Raguhn unterlag dagegen Coswig. Vier Rote Karten, eine spannende Schlussphase und dennoch ein insgesamt faires Spiel, so kann man dieses Match zusammenfassen. Die Finken verkauften sich dabei teuer und lagen bis zum 14:11 ständig in Front.

Auch nach einer Phase, in der die Führung ständig wechselte, konnte Raguhn beim 28:25 und nach dem Ausgleich noch einmal beim 30:29 vom Sieg träumen. Die Top-Werfer Marko Paatsch (9 Tore) und Raik Topat (7) bekamen diesmal vom Linkshänder Matthias Otto Unterstützung. Dessen kurzfristige Rückkehr von der HSG Wolfen zu seinem ehemaligen Verein tat den Finken gut. Seine Regionalliga-Erfahrung und sieben Treffer stabilisierten das Team, welches aufgrund der Personalprobleme jede Hand gebrauchen kann. Durch zwei Rote Karten war das Wechselkontingent jedoch wieder erschöpft. Die Hausherren nutzten dies und kamen durch zwei Siebenmetertore in der Schlussminute noch zum 32:30-Sieg.

ANHALTKLASSE

Der HBC Wittenberg legte vor und forderte durch den Sieg gegen Griebo die beiden ebenfalls noch ungeschlagenen Teams aus Holzdorf und Bernburg heraus. Wolfen liegt nach dem knappen Erfolg gegen Raguhn in Lauerstellung auf Platz vier. Das faire Nachbarschaftsderby zwischen der HSG III und dem SV Finken Raguhn II war spannend und ausgeglichen von der ersten bis zur letzten Minute. Der ständige Führungswechsel sorgte auch auf den Rängen für gute Unterhaltung. Dies hielt bis zum 28:28 kurz vor dem Abpfiff an. Zwei Zeitstrafen dezimierten dann die Gäste und Wolfen nutzte die Chance. Torsten Raddatz, bester Werfer der Gastgeber mit neun Treffern, Michael Janze (5), Matthias Langhof (6) und Stefan Nägel (4) sorgten für einen Vier-Tore-Vorsprung. Als die Partie in die Schlussminuten ging, kamen die Finken noch einmal zurück. Daniel Kühner (9) und Christian Stranner (7) sorgten mit ihren Treffern allerdings nur noch für Ergebniskosmetik.