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Handball Handball: Alles spricht gegen die HG 85 Köthen

Von MARCUS BRÄUER 10.03.2011, 17:56

KÖTHEN/FELSBERG/MZ. - Vor Handballspielen werden gerne Statistiken zu Rate gezogen, um sich ein Bild von den beiden Mannschaften zu verschaffen. Statistiken bieten die Möglichkeit, eine Verbindung zwischen Erfahrungen und der Theorie herzustellen. Bei den Kontrahenten die sich am Samstag ab 19.30 Uhr in der 3. Liga Ost gegenüberstehen, lässt diese Verbindung nur einen Schluss zu: die HG 85 Köthen wird sang- und klanglos gegen die HSG Gensungen / Felsberg verlieren.

Da wäre als erstes die schwache Auswärtsbilanz Köthens, die einer starken Heimbilanz Gensungen / Felsbergs gegenübersteht: Köthen gewann zwei seiner zehn Auswärtspartien, die HSG kassierte in neun Heimspielen nur eine Niederlage, spielte zudem einmal Unentschieden. Der zweite und auffälligste statistische Wert: Gensungen / Felsberg warf in 20 Saisonspielen 140 Tore mehr (680), als die Gäste am Samstag (540). Im Durchschnitt sind das sieben Treffer pro Spiel. Logisch resultiert daraus, dass die HSG das einzige Team der 3. Liga Ost ist, in dem schon jetzt drei Spieler mehr als 100 Tore erzielt haben. Carsten Göbel (120 Tore), Steffen Ober (110) und Stephan Untermann (104) steht auf HG-Seite nur Steffen Cieszynski mit 118 Treffern gegenüber. Als würden diese Werte nicht schon reichen, um zumindest ein unruhiges Gefühl bei den HG-Anhängern hervorzurufen, ist Gensungen / Felsberg in diesem Jahr auch noch ungeschlagen. Köthen verlor indes alle drei Auswärtsspiele in 2011.

Man muss also schon ein großer Optimist sein, um auf einen Auswärtssieg zu setzen. Nicht nur wegen der obigen statistischen Werte, sondern auch wegen der personellen Schwierigkeiten, mit denen sich HG-Trainer Heinz Prokop wieder einmal herumschlagen muss. Matthias Musche (Einsatz für Magdeburg) wird genauso fehlen, wie Abwehrchef Thomas Karl (Vorsichtsmaßnahme wegen Kniereizung). "Durch diese Ausfälle sind wir stark gehandicapt", sagte Prokop dann auch. Die Lücke im Innenblock, die Karl hinterlässt, sollen je nachdem Vilim Leskovec oder Leif Brandt ausfüllen. "Wenn wir uns bestmöglich verkaufen, bin ich zufrieden", hängt Prokop die Trauben bewusst nicht allzu hoch.

Ein statistischer Wert macht jedoch auch Mut: Köthen kassiert im Schnitt nur 27,6 Tore pro Spiel, Gesungen / Felsberg knapp 30. Bei allen Erfahrungen und dem theoretischen Wissen, das man aus Statistiken herauslesen kann, gibt es jedoch nur eine Gewissheit: jedes Spiel muss erst einmal gespielt werden. Ein Handballspiel ist schließlich viel mehr als eine auf Zahlen beruhende Theorie.