Hallenhockey Hallenhockey: Osternienburger HC in Zugzwang

Osternienburg - Auch eine gute halbe Stunde nach dem Abpfiff saßen die Spieler des Osternienburger HC noch auf der Bank. Eine Mischung aus Frust und Enttäuschung ließ die Herren verstummen.
Einen Tag nach dem Rückschlag in eigener Halle zeigte die OHC-Herren große Moral. Beim Berliner HC unterlag das Team von Wulf Müller zwar mit 5:8, lieferte dem großen Favoriten aber einen harten Kampf. Nach Toren von Patrick Schweitzer, Matthias Doberitzsch und Florian Strube führte der OHC zur Pause mit 3:2. Erneut Matthias Doberitzsch und Tobias Schweitzer sorgten für die weiteren OHC-Tore.
Gerade hatten sie ihr Spiel gegen die Zehlendorfer Wespen mit 3:5 verloren. Enttäuschend. Das eigentliche Drama spielte sich dagegen fast parallel im Berliner Stadtteil Mariendorf ab. Dort sollte ausgerechnet Tabellenführer Blau-Weiß Berlin mit 5:6 verlieren und dafür sorgen, dass der OHC nun fünf Punkte hinter Mariendorf liegt. „Jetzt bist du natürlich in Zugzwang“, sagte Trainer Wulf Müller.
Dabei hatte seine Mannschaft am Samstagnachmittag in eigener Halle gegen die Zehlendorfer Wespen erfolgversprechend begonnen. Matthias Doberitzsch brachte die Gastgeber bereits in der dritten Minute in Führung, Patrick Schweitzer legte schnell das 2:0 nach (8.) und brachte damit die 180 Zuschauer in der Ernst-Messinger-Sporthalle zum Jubeln. Mit 1:10 hatte der OHC noch das Hinspiel in Berlin deutlich verloren, zeigte sich im zweiten Vergleich mit den Zehlendorfer Wespen aber wesentlich verbessert.
Gäste schlagen zurück
Allerdings schlugen die Gäste noch vor der Halbzeitpause zurück. Und das gleich zweimal nach einem identischen Spielzug: Einen langen Ball konnten die OHC-Verteidiger nicht abfangen, Niels Sund bestrafte das mit einem Doppelpack in der 18. und 20. Minute eiskalt. „Eigentlich wollten wir die langen Bälle so“, sagte Wulf Müller, „die wollten wir abfangen und dann kontern.“ Was in der Theorie gut klang, wurde dem OHC in der ersten Hälfte zum Verhängnis.
Keine Belohnung für den OHC
Es war spekulativ, zu überlegen, was passiert wäre, wenn der OHC seine Führung mit in die Pause hätte nehmen können. Denn schon kurz nach dem Seitenwechsel fiel der nächste Gegentreffer - wieder war Niels Sund erfolgreich (34.). Die Partie wurde nun intensiver und emotionaler, Patrick Schweitzer musste nach einem Foulspiel und der daraus resultierten Gelben Karte für fünf Minuten vom Feld. Kurz vor dem Ende dieser Strafe erzielten die Wespen das 4:2 (51.). Doch das OHC-Team, das mittlerweile von Wulf Müller über den Mariendorfer Sieg unterrichtet wurde, schöpfte noch einmal Hoffnung und verkürzte durch Tobias Schweitzer auf 3:4 (54.). Für den Torwart brachte der OHC-Trainer nun einen sechsten Feldspieler und ging volles Risiko. Belohnt wurde das nicht, stattdessen traf Niels Sund zum 5:3 für die Gäste. Auf Ärger folgte Enttäuschung und die Erkenntnis, dass der Klassenerhalt in großer Gefahr ist. (mz)