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Fußball-Oberliga Fußball-Oberliga: Kapitale Patzer kosten Punktgewinn

Von Daniel George 30.11.2014, 19:13
Auch der eingewechselte Mittelfeldmann Rico Gängel, in dieser Szene in einem früheren Spiel beim Einwurf, konnte die Niederlage bei der U23 von Rot-Weiß Erfurt nicht mehr verhindern.
Auch der eingewechselte Mittelfeldmann Rico Gängel, in dieser Szene in einem früheren Spiel beim Einwurf, konnte die Niederlage bei der U23 von Rot-Weiß Erfurt nicht mehr verhindern. Hartmut Bösener Lizenz

Erfurt/MZ - Eigentlich hatte Mike Sadlo einen anderen Plan. Aber: „Die Voraussetzungen haben sich etwas anders gestaltet, als erwartet“, blickte der Sandersdorfer Trainer auf den Moment zurück, als er von der Erfurter Mannschaftsaufstellung erfuhr. Das Drittliga-Team von Rot-Weiß hatte am Sonnabend mit 2:4 gegen Unterhaching verloren. Und: „Das hat dazu geführt, dass der Cheftrainer acht Spieler zur U23 delegiert hat“, erzählte Sadlo. „Wir mussten also etwas defensiver an die Sache herangehen.“

Fehler von Keeper Kansy

Union wollte am Sonntagnachmittag auf dem Sportplatz Grubenstraße eigentlich nachlegen, zum ersten Mal in dieser Saison zwei Spiele in Folge gewinnen - doch daraus wurde nichts. Die Gäste mussten sich mit 1:2 geschlagen geben. „Wir haben es verpasst, uns den verdienten Punkt zu holen“, bilanzierte Coach Sadlo, der auf den nach seiner Sperre wieder im Kader stehenden Kapitän Torsten Lehmann verzichtete. „Ich habe mir die Gegentore der letzten Spiele noch einmal angeguckt und war nicht so zufrieden mit seinen Leistungen“, begründete er seine Entscheidung. Tom Renner übernahm die Kapitänsbinde von Lehmann, der die komplette Spielzeit über auf der Bank saß und beobachten konnte, wie Sandersdorf in Hälfte eins defensiv gut stand.

Die Erfurter U23 konnte sich vor 135 Zuschauern nur wenige Chancen erspielen. Dabei standen einige namhafte Akteure im Kader, zum Beispiel der zweitligaerfahrene ehemalige U21-Nationalspieler Juri Judt. „Wir haben eine ganz gute erste Halbzeit gespielt“, zeigte sich Mike Sadlo mit den ersten 45 Minuten durchaus zufrieden. Die Gäste hätten kurz vor dem Halbzeitpfiff sogar in Führung gehen können. Stürmer Dan Lochmann versagten frei vor dem Erfurter Keeper Paul Büchel aber die Nerven. Und dann, zwei Minuten waren in Hälfte zwei absolviert, ging Rot-Weiß in Führung: Sandersdorf verursachte einen laut Trainer Sadlo unnötigen Freistoß, der wurde gut getreten und von Nicolas Warz per Kopf ins Union-Tor befördert.

„Wir haben vorher gesagt, dass wir auf dem schlechten Platz nicht unser Kurzpassspiel aufziehen können“, meinte Sadlo, „aber genau das haben wir getan und uns damit verzettelt.“ Der Freistoß sei vermeidbar gewesen, so der Coach. Das daraus resultierende Gegentor war dann aber „schwer zu verteidigen“. Union drängte im Anschluss auf den Ausgleich. „Wir waren auf einem guten Weg, das zu drehen“, sagte Sadlo. Doch in der 79. Minute musste Sandersdorf den zweiten Gegentreffer hinnehmen: Der nach seiner Rot-Sperre ins Tor zurückgekehrte Stammkeeper Marius Kansy leistete sich einen kapitalen Schnitzer. Nach einem Rückpass hätte der 26-Jährige den Ball kurz auf Steffen Fritzsch passen oder weit nach vorne schlagen können. Er entschied sich dafür, den anstürmenden Otis Breustedt auszuspielen, was misslang.

Ein erzwungenes Eigentor

Zwar erzwangen die Gäste acht Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit noch ein Eigentor von Nicolas Warz. Doch an der achten Saisonniederlage war nichts mehr zu rütteln. „Wir haben gegen einen spielstarken Gegner ein gutes Spiel gemacht“, meinte Mike Sadlo, „gute Spiele machen wir immer. Aber es ist auch immer irgendwer dabei, der einen Bock schießt und damit das gesamte Team um den Lohn bringt.“