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Fußball-Oberliga Fußball-Oberliga: Eine Frage der Einstellung

Von Daniel George 26.05.2014, 19:21
Aus und vorbei: Erol Gugna (schwarz) gehört nicht mehr zum Kader von Union Sandersdorf.
Aus und vorbei: Erol Gugna (schwarz) gehört nicht mehr zum Kader von Union Sandersdorf. Archiv/Ruttke Lizenz

Sandersdorf/MZ - Einer fehlte. Erol Gugna suchte man am Sonntag im Sandersdorfer Sport- und Freizeitzentrum vergebens. Weder auf dem Platz, noch auf der Ersatzbank oder den Zuschauerrängen - keine Spur vom 24-jährigen Angreifer. Gesperrt oder verletzt war Gugna nicht. Warum er gefehlt hat? „Wegen seiner Einstellung in den vergangenen Wochen“, erklärte Mike Sadlo, „und seiner Reaktion auf die Konsequenz darauf.“ Mit anderen Worten: Der Mazedonier wurde vom Trainer suspendiert. „In dieser Saison“, sagte Sadlo , „wird er nicht mehr am Training und den Spielen der ersten Mannschaft teilnehmen.“

„Ein begnadeter Fußballer“

Was war passiert? Der Trainer zeigte sich mit den Leistungen des Angreifers, der im Sommer 2011 von Blau-Weiß Leipzig nach Sandersdorf gewechselt war, in den vergangenen Wochen unzufrieden - und teilte das Gugna auch mit. „Wenn ich so eine Ansage bekomme, dann reiße ich mir doch den Hintern auf, um mich wieder in die Mannschaft zu spielen“, meinte Sadlo, der vor dem Spiel gegen Grün-Weiß Piesteritz aber eine ganz andere Entwicklung beobachten musste: Gugna sollte eigentlich bei der zweiten Mannschaft trainieren. Doch der Stürmer fehlte unentschuldigt. Auch zum Spiel der Union-Reserve gegen Piesteritz II erschien er am Sonnabend nicht.

Dass Erol Gugna kein einfacher Typ ist, ist wohl ein offenes Geheimnis. Der Mazedonier weiß, was er kann, ist von seinen Fähigkeiten überzeugt. „Erol ist ein begnadeter Fußballer“, weiß auch Uwe Störzner, „er hätte mit seinen jungen Jahren mit Sicherheit noch einen Quantensprung machen können.“ Bei Union Sandersdorf wird das nicht mehr passieren. Dass Gugna in Zukunft noch einmal für Union spielt, sei laut Präsident Störzner „nur schwer denkbar“. Oder noch drastischer ausgedrückt: „Dafür müsste schon ein kleines Wunder passieren“, wie Störzner sagt. Gugna selbst wollte sich gestern am Telefon noch nicht zu dem Thema äußern, kündigte eine spätere Stellungnahme an. Aus dem Umfeld hört man, dass er mit seiner Rolle im Team, insbesondere seiner Position unzufrieden gewesen sei. Fakt ist: Erol Gugna war in dieser Saison nicht der entscheidende Faktor. Zwei Tore in 26 Oberligaspielen stehen auf seinem Konto, hinzu kommen noch einige Vorlagen. Oft verzettelte er sich aber auch in Einzelaktionen.

Fehlende Disziplin

Präsident Störzner meint: „Fußball ist nun einmal ein Mannschaftssport und da gehört auch Disziplin dazu.“ Und genau auf diese legt Trainer Sadlo großen Wert. Pech für Gugna. „Wir brauchen keinen Quälgeist in der Mannschaft“, gibt Uwe Störzner unmissverständlich zu verstehen.

Bezüglich der Personalien für die kommende Saison hielten sich die Verantwortlichen bislang eher bedeckt. Die Akte Gugna ist nun jedenfalls geschlossen, eine Rückkehr sehr unwahrscheinlich. „Erol hat es nicht immer geschafft, sich in den Dienst der Mannschaft zu stellen“, sagt Störzner, „jetzt muss er die Konsequenzen tragen.“

Union Sandersdorf hat jedenfalls schon gezeigt, dass es auch ohne ihn funktioniert: Beim 2:1-Sieg am Sonntag gegen Grün-Weiß Piesteritz wirbelte Nicky Ebert auf Gugnas Position hinter der Spitze - und überzeugte, gab die Vorlage zum 1:0.