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Fußball-Landesklasse Fußball-Landesklasse: SV Edderitz hat das Ziel nun fest vor Augen

Von Philip Thomisch 02.09.2013, 14:02
Erstmals konnte Manuel Gruß (am Ball) einen Landesklasse-Sieg mit dem SV Edderitz bejubeln.
Erstmals konnte Manuel Gruß (am Ball) einen Landesklasse-Sieg mit dem SV Edderitz bejubeln. Heiko Rebsch Lizenz

Edderitz/MZ - Peter Franczak hatte es vorhergesagt. „Wenn wir in der nächsten Woche sprechen“, hatte der Trainer des SV Edderitz gesagt, „dann wird meine Mannschaft einen Sieg auf dem Konto haben.“ Gesagt, getan: Der SV Edderitz sicherte sich nach dem Aufstieg in die Landesklasse (Staffel vier) am vergangenen Sonnabend seinen ersten Sieg (3:1) gegen den TSV Schwarz-Weiß Zscherben.

„Hinten gestanden wie eine Eins“

Und eigentlich hätte der erfahrene Trainer Peter Franczak durch und durch zufrieden sein können, immerhin stimmte ja seine Vorhersage. Weit gefehlt: Der Übungsleiter des SV Edderitz hat quasi schon zu viel Fußballerfahrung, um sich auf einem einzigen Sieg auszuruhen: „Das Gegentor hat mich geärgert und vorne hätten wir ruhig zwei Tore mehr machen können“, mein te er in ernstem Ton, lobte seine Elf jedoch trotzdem: „Hinten haben wir gestanden wie eine Eins.“

Den schlussendlichen Sieg hatten die Hausherren jedoch Stürmer André Ochmann zu verdanken, der alle drei Tore schoss. „Bisher habe ich jeden Elfmeter für den SV Edderitz verwandelt“, meinte Ochmann fast schon stolz und beschrieb damit auch die Entstehung des Führungstreffers. Denn schon in der 7. Spielminute verursachte Zscherben einen Strafstoß, den der 21-Jährige sicher verwandelte. Was folgte, war der absolute Willen der Edderitzer, endlich den ersten Erfolg zu verbuchen. Erst nach dem Seitenwechsel konnten die Schützlinge von Peter Franczak ihr Bestreben jedoch in weitere Tore umwandeln. In der 51. Minute fand der feine Pass von Kapitän Marek Mennicke seinen Sturmkollegen André Ochmann, der Zscherbens Schlussmann umkurvte und so zum zweiten Mal zuschlug (2:0, 51.).

Wenige Spielzüge später überwand Ochmann den Gäste-Keeper dann zum dritten Mal, diesmal mit einem platzierten Schuss (3:0, 57.). „Das waren alles keine einfachen Dinger. Aber dafür bin ich ja Stürmer“, grinste der dreifache Torschütze nach dem Abpfiff. Er vergaß es allerdings nicht, sich auch bei seinen hart arbeitenden Teamkollegen zu bedanken: „Alle Treffer waren sehr gut aufgelegt“, stellte er klar. Am Sieg des SV Edderitz änderte dann der Treffer von Zscherbens David Langer auch nichts mehr (3:1, 72.). Die Punkte schienen und waren zu diesem Zeitpunkt schon in nahezu trockenen Tüchern.

Den Dank, den Matchwinner André Ochmann an seine Mannschaftskollegen richtete, registrierte sein erfahrener Trainer dann mit Wohlwollen: „Mein Team ist wie ein Haus“, so Franzcak, „und jeder Spieler ist ein Stein, auf dem es gebaut ist.“ Er scheint zu wissen, dass die „Mission Klassenerhalt“ mit nur 15 Spielern im Kader kein Spaziergang werden wird.

Mit Bescheidenheit zum Erfolg

Und auch auf dem Rasen scheint diese Botschaft, die der Coach schon vor Saisonbeginn predigte, nun angekommen zu sein. „Am Anfang haben wir zu viel geträumt“, gab André Ochmann zu, der nun nach einigen absolvierten Spielen weiß, wie gut die Gegner in der neuen Liga sind. Zu Saisonbeginn wollten nicht wenige Spieler unter die ersten fünf Mannschaften der Staffel vier kommen. „Dass wir den Klassenerhalt jetzt als großes Ziel vor Augen haben“, beteuert Ochmann die Einsicht, „ändert sich nach diesem Sieg auch nicht.“

Stößt Routinier Peter Bergk wieder ins Aufgebot, könnte der Aufsteiger wohl bald auch wieder in Bestbesetzung auflaufen. „Die Reaktion heute war super, aber wir können auch noch besser spielen“, war sich Franczak sicher, „mit mir steigt diese Mannschaft jedenfalls nicht ab.“ Die Aussage des Trainers ist zum einen ein Vertrauensbeweis für die Spieler. Zum anderen ist sie eine Vorhersage, auf die man sich scheinbar verlassen kann.