Fußball-Landesklasse: Fußball-Landesklasse: Ein Spiel, in dem vieles stimmte

Zscherben/Köthen/MZ - 63 Tage - so lange war der letzte Saisonsieg des CFC Germania 03 her, ein 3:1 gegen den SV Allstedt. Bis Sonnabend, da gewann das Team aus Köthen mit 4:0 bei Schwarz-Weiß Zscherben. Es war erst der zweite Saisonsieg überhaupt. Mit nun sieben Punkten kletterte der CFC auf den elften Platz der Landesklasse Staffel vier.

Natürlich war da Erleichterung zu sehen. „Wir hatten lange genug Pech“, sagte Philipp Finze. Gegen Zscherben gelang zwar nicht alles, aber es ging eben auch nichts schief. Bis zum 1:0 war der CFC schon die bessere Mannschaft, aber es kam vor, dass Bälle versprangen und Zuspiele misslangen. Ein stärkerer Gegner als Zscherben hätte daraus vielleicht Vorteile ziehen können. Doch der CFC blieb diesmal verschont.

Gerade in der Phase, als der CFC etwas von seiner Überlegenheit zu verlieren schien, markierte Matthias Mann das 1:0. Über links war er mit dem Ball bis zum Strafraum gelaufen. Sein Gegenspieler war nicht energisch, Mann legte sich den Ball auf den rechten Fuß und platzierte ihn an den rechten Innenpfosten (21.). „Ein Tor zum richtigen Zeitpunkt“, sagte CFC-Trainer Jens Pabst. Zum richtigen Timing gesellte sich dann in den letzten zehn Minuten das Glück. Ein Einwurf von Mathias Junge versprang Enrico Röder bei der Ballannahme. Zscherbens Jens Naumann kam zum Schuss, traf aber nicht. Erneut Naumann war es, der nach einem Köthener Ballverlust zum Abschluss kam.

Überhaupt war es so, dass Zscherben nur bei Standards oder nach Fehlern des Gegners Gefahr ausstrahlte. Die eigenen spielerischen Mittel waren stark begrenzt. Zu Beginn des zweiten Durchgangs überstanden die Germanen die stärkste Phase der Gastgeber - und stachen wieder zum perfekten Zeitpunkt zu. Konstantin Finze hatte sich bei seinem Versuch, an drei Gegenspielern vorbei in den Strafraum zu kommen, eigentlich schon verzettelt, da landete der Ball bei Thomas Mann. Nicht angegriffen, suchte sich Köthens Offensivspieler die Lücke und schlenzte den Ball über den Keeper ins lange Eck (54.). Weil Zscherbens zentraler Abwehrspieler Marco Rackwitz der Meinung war, Mann hätte zuvor im Abseits gestanden und sich zu einer Beleidigung in Richtung Linienrichter hinreißen ließ, sah er die Rote Karte.

„Ab da habe ich geglaubt, dass es diesmal reicht“, sagte Philipp Finze, fügte aber an: „Wobei wir uns nie sicher sein können.“ Tatsächlich bäumte sich Zscherben noch einmal kurz auf, was aber folgenlos blieb. Matthias Mann markierte schließlich das 3:0 (70.), Martin Lehmann legte kurz vor Schluss per Elfmeter nach.

„Uns ist klar, dass es jetzt langsam was werden muss“, sagte Philipp Finze: „Nächste Woche brauchen wir die nächsten drei Punkte.“ Dann geht es gegen die LSG Lieskau, ein weiterer Konkurrent im Abstiegskampf. Trainer Jens Pabst war zufrieden: „Auch wenn wir manchmal von unserer Linie abgekommen sind, haben wir insgesamt ein gutes Spiel gemacht und hochverdient gewonnen.“ Die drei Punkte waren wichtig. Der Blick auf die Abstände im Keller zeigt aber, dass es mit einem Sieg nicht wieder 63 Tage dauern sollte.