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Fußball-Landesklasse Fußball-Landesklasse: Ein negativer Punkt für Edderitz

Von Marcus Bräuer 29.03.2015, 20:45
Es sieht so als, würde der Elfmeter von Marek Mennicke ins Tor gehen - der Ball landete aber an der Latte.
Es sieht so als, würde der Elfmeter von Marek Mennicke ins Tor gehen - der Ball landete aber an der Latte. Hartmut Bösener Lizenz

Edderitz - Ein letzter, kurzer Sprint, um einen Ball im Mittelfeld zu erreichen, dann folgte der Abpfiff und Patrick Werner drehte sich frustriert zur Seite und sagte nur ein Wort: „Schlecht.“ Was er genau damit meinte, war nicht zu erfahren, Werner lief sichtlich enttäuscht und mit schnellen Schritten in Richtung Kabine. Jedoch liegt die Vermutung nahe, dass Patrick Werner den Ausgang des Spiels meinte. Der SV Edderitz trennte sich am Sonnabend 1:1 von der SG Buna Halle-Neustadt. In Anbetracht der prekären Tabellensituation war es das große Ziel gewesen, das erste von drei Nachholspielen zu gewinnen. Die Hoffnungen wurden enttäuscht.

Werner trifft zur Führung

Das hatte mehrere Gründe. Betrachtet man das Spiel chronologisch, war schon die 40. Minute mit ausschlaggebend. Marek Mennicke kam nach einem leichten Schubser von Martin Franke im Strafraum zu Fall, der Schiedsrichter war streng und entschied auf Elfmeter. Mennicke trat selbst an und traf nur die Latte. Wohl keiner der 52 Zuschauer im Edderitzer Sportforum hatte damit gerechnet, dass der beste Torschütze der Mannschaft vorbeischießt.

Es hätte aber dennoch alles gut werden können. Denn Edderitz lief nicht Gefahr, gegen harmlose Gäste aus Halle-Neustadt in Rückstand zu geraten. Außer bei Ecken war die SG-Offensive nicht zu sehen. Edderitz stand gut und versuchte immer wieder, mit langen Bällen Marek Mennicke freizuspielen. Ex-Trainer Jens Michaelis hatte diese Taktik vor Monaten wie folgt bezeichnet: „Vorne hoffen wir auf Marek und den lieben Gott.“ Mennicke blieb diesmal torlos, gab aber einen entscheidenden Hinweis. Als es nach knapp 70 Minuten immer noch 0:0 stand, lief er zu Trainer Thomas Fuchs und sagte gut hörbar: „Scheiß drauf, wir müssen aufmachen. Wir brauchen keinen Punkt, wir brauchen drei.“

Fuchs nickte seinem Stürmer zu und forderte mehr Druck nach vorn. Zunächst scheiterten Marcus Lewandowski und Niels Köhler bei einer Doppelchance (70.). Eine Minute später kam der Ball eher zufällig zu Patrick Werner, der aus gut 20 Metern zwar unplatziert, dafür aber wuchtig schoss. Halle-Neustadts Schlussmann Oliver Bensch berührte den Ball zwar noch, konnte das Tor aber nicht verhindern (1:0, 71.).

Da war also dieses eine Tor, mehr wollte Edderitz nicht. „Ich hatte aber das Gefühl, dass wir zu geil auf das 2:0 waren“, kritisierte Torwart Eric Baer seine Vorderleute. Weil Halle-Neustadt auch nach dem Rückstand keine Anstalten machte, alles auf eine Karte zu setzen, fehlte vielleicht ein Tick Alarmbereitschaft in der Edderitzer Elf. In der 84. Minute wartete die komplette Abwehrreihe auf einen Abseitspfiff, anstatt dem Ball nachzugehen. Der Linienrichter ließ zurecht die Fahne unten, einen weiteren Pass später erzielte Tim Wagner unbedrängt den 1:1-Ausgleich. „Das müssen wir viel besser verteidigen“, ärgerte sich Keeper Baer.

„Das ist zu wenig“

In den verbleibenden Minuten ging es hin und her, die beste Chance hatten die Gäste, als in der 90. Minute ein Kopfball am Pfosten landete. Glücklich war mit dem Punkt beim SVE aber niemand. „Absolut nicht“, sagte Eric Baer: „Auch das war ein direkter Konkurrent im Abstiegskampf. Da musst du drei Punkte holen.“

Egal wo man hinhörte, das Fazit war das gleiche. „Das ist zu wenig“, sagte Christoph Börner mehr zu sich selbst als irgendjemand anderen. Dann drehte er ab in die Kabine. Edderitz steht mit nun 16 Punkten weiterhin auf Platz fünfzehn. (mz)

Patrick Werner (gelb) schoss den SV Edderitz mit 1:0 in Führung.
Patrick Werner (gelb) schoss den SV Edderitz mit 1:0 in Führung.
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