Fußball-Kreisoberliga Fußball-Kreisoberliga: Bei Blau-Weiß Brehna muss ein Zauberer her

bitterfeld/MZ - Ein leicht verzerrtes Bild bietet sich dem Betrachter, so er sich auf den Abstiegskampf der Kreisoberliga Anhalt-Bitterfeld konzentriert. Freunde des TSV Blau-Weiß Brehna trifft es besonders schwer. Mit nur sechs Zählern aus der Winterpause gekommen, schöpfte der Aufsteiger unmittelbare Hoffnung. In einem Sechspunktespiel bezwang man den SV Blau-Weiß Schortewitz Mitte Februar mit 3:2. Nur Siege helfen bekanntlich im Tabellenkeller. Diese ließen die Brehnaer ab dann jedoch vermissen.
Zweites Jahr in der Kreisoberliga
Zählt man das Nachholspiel aus dem alten Jahr gegen den VfB Gröbzig mit, so besaßen die Männer um Kapitän Christian Schäpe mittlerweile weitere fünf Gelegenheiten, um wichtige Punkte gegen den Abstieg in die Kreisliga zu sammeln. Klappt dies in näherer Zukunft nicht, dann hätte das Brehnaer Abenteuer in der Kreisoberliga nur glatte zwei Spielzeiten gedauert.
Dabei freute sich alles, als Pierre Gebhardt Grünes Licht zur Winterpause signalisierte und trotz ansprechender Leistungen in der Landesliga aus Ramsin zurück in den Heimatort kehrte. Doch Gebhardt zündete nicht. Noch im Aufstiegsjahr sorgte der 25- Jährige für zwanzig der zweiundsiebzig erzielten TSV-Tore. Nach der Rückkehr - Gebhardt lief in allen sechs Partien nach der Winterpause auf - traf er nur beim mit 2:4 verlorenen Derby in Roitzsch und beim Kantersieg der Friedersdorfer Reserve auf heimischem Brehnaer Geläuf, als der TSV am letzten Sonntag mit 2:7 gegen eine mit Philipp Anton und dem fünffachen Torschützen Christian Grunert leicht aufgepeppte Friedersdorfer Reserve deutlich den Kürzeren zog.
Auf der Vorstandssitzung des Fußball-Kreisfachverbandes Anhalt-Bitterfeld wurden am Montagabend die Termine für die Finalspiele in den Kreispokalwettbewerben der Frauen und Männer festgelegt.
Wie der Kreisfachverband auf seiner Internetseite veröffentlichte, wird das Endspiel um den Kreisklassen-Pokal am 4. Mai in Brehna stattfinden. Der Zörbiger FC II steht bereits im Finale und wartet noch auf den Gegner aus der Paarung zwischen den Reserven von Pouch-Rösa und Mühlbeck (19. April).
Das Finale um den Kreispokal der Frauen findet auch an diesem Tag in Brehna statt und wird um 12.30 Uhr angepfiffen. Titelverteidiger SG Dabrun-Jessen trifft hier auf den SV Germania Maasdorf.
Das Endspiel um den Kreispokal steigt am 28. Mai um 18.30 Uhr. Über den Endspielort wird 24. April entschieden.
„Pierre hat sich in seiner Einstellung positiv gewandelt. Doch fußballerisch kommt er gerade jetzt einfach nicht aufs Trapez“, zeigt sich Stefan Schäfer traurig. Der bisherige technische Leiter des TSV übernahm kurzerhand auch das Traineramt, hörte selbst zu spielen auf. „Wir müssen nicht drumherum reden, sondern uns einfach neu sortieren. Man müsste schon ein Zauberer sein, um diese Situation zu biegen“, weiß Schäfer.
Doch der Brehnaer gibt nicht klein bei, solange mathematisch alles möglich ist. Bis auf das Derby in Roitzsch stand zwischen möglichem Punktgewinn und leerem Brehnaer Körbchen immer nur ein einziges Tor. Drei Partien gingen mit 1:2 verloren (Gröbzig, Görzig, Osternienburg). Viele Möglichkeiten bleiben den Blau-Weißen nicht mehr, und wenn, dann helfen auch keine Unentschieden. Allein der direkt davor platzierte Namensvetter SV Blau-Weiß Schortewitz zählt neben einem Plus von sechs Punkten auf dem Konto auch noch zwei ausstehende Spiele mehr. Und die Schortewitzer halten mit dem klar gesünderen Torverhältnis noch einen weiteren Trumpf im Ärmel. Da wird es Zeit, sich an der Autobahn A 9 etwas einfallen zu lassen. Denn man wollte - so formulierte Brehnas Schäfer das Ziel bislang immer - diese höchste Kreisspielklasse bewahren. Nur so bleiben dem TSV die internen Ortsderbys gegen Roitzsch und Petersroda erhalten, welche alle zur gemeinsamen Stadt Sandersdorf-Brehna gehören.
Schortewitz pausiert doppelt
In Schortewitz möchte man gern auch ein wenig tabellarisch klettern. Doch der momentane Spielplan ließ an der Fuhne bislang keinen Rhythmus aufkommen. Gegen Brehna und eine Woche später gegen Zörbig knapp mit 2:3 verloren, kamen das spielfreie Wochenende und zu guter Letzt das vom Schiedsrichter aufgrund des starken Windes nicht angepfiffene Spiel gegen Ortsnachbar Gölzau.
Um den nächsten Schritt zu machen - sprich sich am SV Wulfen und der Thalheimer Reserve in der Tabelle vorbeizuspielen - müssen sechs weitere Punkte her. Beide direkten Konkurrenten müssten hingegen leer ausgehen. Da wartet auf die Männer um Trainer Lutz Sitte gleichfalls eine Mammutaufgabe. Diese scheint jedoch weit aussichtsreicher als jene beim Schlusslicht.
„Ende Mai werden wir uns in Sachen Auf- und Abstiege orientieren können, denn die Situation in den einzelnen Ligen ergibt sich aus den Absteigern der höchsten Vertreter im Land“, verweist Kreisoberliga-Staffelleiter Dieter Pohlenz auf die in der Oberliga abstiegsbedrohten Piesteritzer. „Unser Ziel besteht darin, jede Spielklasse mit sechzehn Mannschaften zu besetzen“, so der Bitterfelder. Demnach wissen alle Kreisoberligisten im Grunde, was die Stunde geschlagen hat.