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Fußball Fußball: Gröbzig wehrt sich

Von Marcus Bräuer 29.03.2012, 17:13

Köthen/MZ. - Ostrau zeigte Pidde und die Gröbziger Spieler Frank Herforth und Christian Klemme sowie Schiedsrichter Frank Werler an.

Treffen mit einem Anwalt

Pidde ist auch einen Tag nach dem Bekanntwerden der Anzeige fassungslos. "Was Ostrau behauptet, stimmt nicht", sagt er, "das werden wir nicht auf uns sitzen lassen." Am Donnerstagabend traf sich der Vorstand des VfB samt Pidde, Trainer Jens Pabst und Kapitän Eike Spielmann mit einem Anwalt, um das weitere Vorgehen zu besprechen. "Wir werden von Ostrau als kriminell und unfair hingestellt. Wir wollen unseren Fans unsere Sicht der Dinge erklären", so Pidde.

Nicht nur die Fans und Fußballinteressierten im Landkreis wollen wissen, was nun tatsächlich vor, während und nach dem Spiel vorgegangen ist. Auch der Fußballverband Sachsen-Anhalt. Er verlangt bis heute eine Gröbziger Stellungnahme.

Bislang steht Aussage gegen Aussage. Die Anschuldigungen von Ostrau sind hart. Gröbzig bestreitet alles. Jens Pabst wundert sich über die Aussage von Ostraus Trainer Farih Kadic, es hätte schon vor dem Spiel verbale Entgleisungen gegeben. "Das kann nicht sein", sagt der VfB-Trainer, "ich bin vor dem Spiel zu ihm gegangen, wir haben uns die Hand gegeben und ein gutes Spiel gewünscht. Wenn da schon etwas gewesen wäre, hätte er mir sicher nicht die Hand gegeben." In den ersten Minuten traf Gröbzig schnell zum 2:0. Es wurde hitziger auf dem Platz, was aus Gröbziger Sicht vor allem an der harten Gangart Ostraus lag. Nachdem Esmir Jusic nach wiederholtem Foulspiel die Gelb-Rote Karte sah, regte sich Farih Kadic so sehr auf, dass Schiedsrichter Werler auch ihn aus seiner Coachingzone verbannte. Aus Pabsts Sicht zurecht. "Er war völlig außer Rand und Band, ich habe so etwas noch nicht erlebt." Danach soll Kadic sinngemäß gerufen haben, dass der Schiedsrichter und auch der VfB Gröbzig dafür noch zur Rechenschaft gezogen werden würden. Vier Tage später folgte die Anzeige auf dem Polizeirevier in Köthen.

Sowohl Pabst als auch Pidde "legen ihre Hand dafür ins Feuer", dass sich kein Gröbziger Spieler verfassungswidrig und fremdenfeindlich geäußert hat. Auch die beschuldigten Spieler sind bestürzt. Frank Herforth sagte gegenüber der MZ. "Ich bin mit einer Russin verheiratet. Wir haben ein gemeinsames Kind. So viel zum Thema Ausländerfeindlichkeit."

Am Sonnabend bei Turbine Halle

Die Anschuldigungen rücken das sportliche Geschehen beim VfB Gröbzig in den Hintergrund. Die gute Laune nach dem tollen Rückrundenstart mit zehn Punkten aus vier Spielen ist verflogen. Am Sonnabend spielt der VfB bei Turbine Halle (Anstoß: 15 Uhr). "Ich hoffe nicht, dass uns das Thema in dem Spiel beeinflussen wird", sagt Pabst. Er will mit seinen Spielern sprechen und versuchen, dass Thema hintenanzustellen.