Fußball Fußball: Englisch mal anders

Reppichau/MZ - Es werden stressige drei Tage für die SG Reppichau. Das ist schon einmal sicher. Zwei Fußballspiele in dieser kurzen Zeit - das kommt nicht oft vor. Meistens kennt man die englische Woche so, dass am Mittwoch und Sonnabend gespielt wird. Die SGR muss Freitagabend und am Sonntag ran.
Und das auch noch auswärts. Da spielt Reppichau traditionell schlechter, als im heimischen Waldstadion. Wobei es derzeit auch zu Hause klemmt. Reppichau hat das Toreschießen verlernt. Nach zwei torlosen Unentschieden gab es letzten Sonnabend das 0:3 gegen den HSV Gröbern. Trotzdem ist die SGR mit 45 Toren in 20 Spielen nach wie vor mit der viertbesten Offensive der Landesklasse Staffel 5 ausgestattet. Doch dass seit dem 1:1 am 2. März gegen Grün-Weiß Piesteritz II kein weiterer Treffer dazu gekommen ist, hat vor allem etwas mit der Verletztenmisere in der Offensive zu tun.
Sicherheit fehlt
Felix Brendler, einer, der in der Abwehr dafür sorgt, dass Reppichau keine Gegentore kassiert, hat von hinten einen guten Blick auf die offensive Reihe. „Man merkt, dass da die Sicherheit fehlt“, sagt der 23-Jährige. In den letzten Wochen musste Trainer Denny Richter immer wieder das Mittelfeld und den Sturm umbauen. „Nico fehlt, der macht auch mal aus dem Nichts ein Tor“, sagt Brendler. Er meint Frauendorf, mit 14 Toren Reppichaus torgefährlichster Spieler in dieser Saison. „Aber Streuner fehlt auch. Der läuft die ganzen Meter“, so Brendler weiter. Streuner - das ist Vertretungskapitän Christian Seiche. Zudem fehlt dem Offensivspiel die Durchschlagskraft vom eigentlichen Kapitän Florian Keil. Ausfälle, die keine Mannschaft kompensieren kann.
Dem Dilemma im Sturm steht eine verbesserte Defensive entgegen. So stabil wie in den letzten Wochen war die Reppichauer Abwehr lange nicht. Mit Ausnahme der 0:3-Niederlage gegen Gröbern. Doch da spielte Reppichau auch dreißig Minuten in Unterzahl, weil Torsten Wlodarski mit Gelb-Rot vom Platz flog. „Defensiv machen wir das gut“, findet Brendler. Es muss nur endlich vorne wieder klingeln. Der 17-Jährige Nachwuchsstürmer Tobias Hippe ist noch nicht in der Lage, permanent Gefahr auszustrahlen. Die Mannschaft muss es in der Gemeinschaft versuchen.
Elf Spieler fallen aus
Doch mit der Gemeinschaft wird es schwierig, wenn elf Spieler ausfallen. Zumindest Freitagabend, beim Gastspiel gegen Union Sandersdorf II, fehlen elf Spieler der ersten Mannschaft. Die Personalsituation entspannt sich am Sonntag, wenn es gegen Grün-Weiß Annaburg geht, ein wenig. Brendler wird beide Spiele durchspielen. Wenn nichts Unvorhergesehenes passiert. Eine Belastung, die ihn nicht stört. „Ich bin jung und stehe gut im Training“, sagt der 23-Jährige. Angst vor einer Verletzung hat er nicht. „Ich bin nicht verletzungsanfällig“, so Brendler.
Und er hat in den letzten Wochen auch schon mehrfach üben können, wie es ist, binnen weniger Tage zweimal zu spielen. Letztes Wochenende zum Beispiel. Da waren es gar zwei Spiele in zwei Tagen. Am Sonnabend das 0:3 gegen Gröbern, am Sonntag das 1:2 mit der zweiten Mannschaft gegen den VfL Großzöberitz. „Ein beschissenes Wochenende war das“, sagt Felix Brendler. Obwohl er gerne bei der zweiten Mannschaft aushilft - zwei Niederlagen an zwei Tagen nerven jeden Sportler.
Freitagabend und am Sonntagnachmittag soll es anders laufen. „Vielleicht spielen wir etwas defensiver. Auswärts müssen wir ja nicht das Spiel machen“, so Brendler. Und irgendwann fällt vorne auch mal wieder einer rein.