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Fußball Fußball: Eine richtige Einheit

Von christian kattner 23.01.2014, 21:19
Steven Kürschner (am Ball) ist mit 14 Treffern der erfolgreichste Torschütze der 1. Kreisklasse West.
Steven Kürschner (am Ball) ist mit 14 Treffern der erfolgreichste Torschütze der 1. Kreisklasse West. rebsch Lizenz

kleinpaschleben/MZ - Die beste Fußballmannschaft im Landkreis? Ohne Frage ist das Oberligist Union Sandersdorf. Aber ist das beste auch gleich das erfolgreichste Team? Nein. Zwölf Siege aus zwölf Spielen - diese Bilanz kann lediglich der SV Kleinpaschleben vorweisen. Als einziges Team in Anhalt-Bitterfeld musste die Mannschaft von Trainer René Rzepka bis zur Winterpause keinen Punktverlust hinnehmen. Auch wenn diese Leistung in der 1. Kreisklasse West sicher nicht mit dem achten Platz der Sandersdorfer in der Oberliga gleichzusetzen ist, so ist es dennoch keine Normalität. Spitzenmannschaften gibt es in jeder Liga, dass sie aber in der kompletten Hinrunde keinen Punkt abgeben, ist eine außergewöhnliche Leistung. Aber wo kommt dieser Erfolg her? „Der beruht darauf, dass wir ein richtiges Team, eine Einheit sind“, sagt René Rzepka.

Mit Aufstieg geliebäugelt

Der Großteil der Mannschaft lief auch schon in der vergangenen Saison in der 1. Kreisklasse West auf, beendete die Spielzeit als Vierter. „Der Aufstieg war schon vor dieser Saison mein Ziel“, sagt der Trainer, „ich habe das aber nicht nach außen getragen, weil ich die Mannschaft nicht zu sehr unter Druck setzen wollte.“ Das wäre dem Team vielleicht nicht bekommen, lediglich 22 Jahre beträgt der Altersdurchschnitt nach Aussage des Trainers - da kann vielleicht noch nicht jeder mit so einem Ziel richtig umgehen.

Unter Verschluss kann René Rzepka das Ziel Aufstieg nun aber nicht mehr halten. Wer noch keinen Punkt abgegeben hat und in der Tabelle auf den Zweiten zehn Zähler Vorsprung hat, kann mit Erfolg scheinbar richtig umgehen - und ist logischerweise der Aufstiegsfavorit. „Wir können uns eigentlich nur noch selbst schlagen“, sagt Dietmar Krause. Er ist seit 1998 Präsident des Vereins. Dabei erlebte er auch die bisherige Blütezeit hautnah mit. Bis in die Landesklasse hatte der Weg des SV Kleinpaschleben geführt. In der Saison 2005/06 folgte allerdings der Abstieg. Es sollte nicht der letzte bleiben. Nach drei Folgejahren in der Kreisoberliga musste der Verein wieder eine Spielklasse runter. Die Ligareform in der Kreisliga - die Ligen Ost und West wurden nach der Saison 2009/10 zusammengelegt - führte Kleinpaschleben neuerlich auf einen Abstiegsplatz. „Verletzungsprobleme, einige Spieler verließen den Verein“, Dietmar Krause weiß noch ganz genau um die Probleme. Die Konzentration galt dem Nachwuchs. Ein B-Jugendteam des Vereins schaffte es bis in die Verbandsliga.

Rückkehrer verstärken Team

Doch Erfolg weckt auch immer Begehrlichkeiten. Die Nachwuchskicker landeten bei anderen Teams - nur nicht in der eigenen ersten Mannschaft. Mittlerweile sind vier Spieler zurück, vor der Saison kamen zudem Akteure aus Drosa. Ein spielstarkes Team ist entstanden, auch wenn René Rzepka nicht immer zufrieden ist: „Spiele gegen schwächere Teams werden manchmal etwas zu locker genommen. Da rufen die Spieler nicht ihr volles Leistungsvermögen ab.“

Dennoch muss man schon ein großer Pessimist sein, um noch am Aufstieg der Kleinpaschlebener zu zweifeln. Dietmar Krause muss aber Optimist sein. Anders lässt es sich nicht erklären, dass der Präsident des Vereins jetzt schon die Aufstiegsfeier plant. „Das soll nicht heißen, dass wir überheblich sind, aber wir glauben an den Aufstieg.“

Was soll er nach dieser perfekten Hinrunde auch anderes sagen? Dass die Bilanz auch nach der zweiten Saisonhälfte noch makellos sein wird, glaubt René Rzepka allerdings nicht: „Es wäre schön, wenn uns das gelingt, aber das ist kein Muss. Ich glaube, dass wir sicher auch mal irgendwo Punkte liegen lassen.“ Es ist an der Mannschaft ihren Trainer eines besseren zu belehren. Zwölf Spiele haben sie bereits gewonnen. Zwölf Spiele sind es in der Rückrunde. Zwölf Spiele zur perfekten Saison.