Entscheidung gefallen Entscheidung gefallen: Zehn Spielerinnen gehen - Frauenteam der HG 85 Köthen gibt auf

Köthen - Die Bekundungen des Mitgefühls kamen schnell und mehrfach: „Schade“, war öfter zu lesen. Aber auch emotionalere Botschaften, wie: „Da blutet mir das Herz.“ Oder: „Wir werden euch sehr vermissen, ihr wart ein klasse Team, mit allem was dazu gehört.“
Vor wenigen Tagen haben die Handball-Frauen der HG 85 Köthen auf ihrer Facebookseite mit einem Gerücht aufgeräumt. Oder besser gesagt: Es zeigte sich, dass es nicht nur ein Gerücht ist: „Unsere Frauenmannschaft löst sich aus personellen Gründen auf“, war die kurze und alles sagende Botschaft, die sie verbreiteten. Die aufgrund der Corona-Pandemie Mitte März unter- und später abgebrochene Saison in der Sachsen-Anhalt-Liga war vorerst die letzte für Köthener Frauen-Handball.
Trainerduo der Frauenmannschaft bleibt im Verein
In der kommenden Saison wird die HG 85 keine Damenmannschaft mehr zur Verfügung haben, weil zehn von den 16 Spielerinnen, die die beiden Trainer, Stefan Kutschbach und Detlef Friedrich, in den letzten Monaten im Kader hatten, aus unterschiedlichsten Gründen nicht mehr zur Verfügung stehen.
Sandy Börger, Elisa Schwarz und Kathrin Gutsch würden ihre Laufbahn beenden. Anne Baier, Marta Erzfeld, Eileen Bong und unter Umständen auch Barbara Northoff verlassen die HG. Drei weitere Spielerinnen hätten gesundheitliche Einschränkungen. Nur sechs Spielerinnen blieben also - es ist ein unrealistisches Unterfangen, versuchen zu wollen, daraus eine neue Mannschaft zu konstruieren. Eine Fortsetzung des Spielbetriebes sei nicht mehr möglich, heißt es daher auf der Internetseite des Vereins.
„Es sind objektive Gründe, aber trotzdem schwingt ein wenig Bedauern mit“, wird Stefan Kutschbach auf der Seite der HG 85 zitiert. Er und Detlef Friedrich werden dem Verein als erfahrenes Trainerduo erhalten bleiben. Beide werden in der neuen Saison die weibliche Jugend E trainieren.
Saisonabschluss des TEams soll noch folgen
Ihr letztes Spiel haben die HG-Frauen am 7. März zu Hause gegen den HSV Magdeburg deutlich verloren (21:34) und die Saison damit als Tabellenachter beendet. So ganz soll es das aber nicht gewesen sein, „da aufgrund der Corona-Maßnahmen kein würdiger Abschluss gestaltet werden konnte“, so Kutschbach. „Sobald wieder gespielt werden darf“, sagt er noch zum Plan der scheidenden Frauenmannschaft, „wollen sich alle noch einmal treffen und ein Abschlussspiel oder -turnier organisieren.“ (mz)