Frauenpower in Schrenz Contall in Schrenz: Containerbauer erhält Großen Preis des Mittelstandes

Schrenz - Frauenpower im Männerteam - das geht los. Und wie! Beim Containerbauer Contall in Schrenz kündet davon jetzt eine kleine Skulptur aus Bronze: Das Familienunternehmen hat gerade den Großen Preis des Mittelstandes 2016 erhalten.
Mit dem würdigt die bundesweit tätige Oskar-Patzelt-Stiftung die gewaltigen Leistungen des Mittelstandes, von denen in der Öffentlichkeit ja eigentlich kein Aufhebens gemacht wird. Auch in Schrenz.
Kriterien für den Preis sind unter anderem Entwicklung der Firma, Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen, Innovation und Modernisierung.
16 Unternehmen erhielten 2016 den Preis. Sie setzten sich gegen 169 Mitbewerber durch, die die Endrunde erreicht hatten. Bundesweit hatten über 1.400 Institutionen insgesamt knapp 5.000 kleine und mittlere Unternehmen sowie Banken und Kommunen nominiert.
Unternehmen wächst weiter
Der Weg, den Firmengründerin Bettina Kretschmer 2004 mutig in der Männerdomäne eingeschlagen hat, war oft genug steinig, irgendwie auch spannend und letztlich erfolgreich.
Mit einem Team ist sie den gegangen, das von einst drei auf heute 27 Mitarbeiter angewachsen ist (weitere werden gesucht). Qualifizierte, gute Leute, sagt Prokuristin Jana Kretschmer. Darauf legt sie Wert. Denn nur mit einem Team, das weiß, dass es was kann, könne man heute international punkten, sagt sie.
Und das kann Contall. Nicht zuletzt, weil die Powerfrauen Wert drauf legen, dass die Mitarbeiter fachlich tiptop sind. Auch darauf, dass sie sich verstehen, das Betriebsklima hinhaut. „Dass wir uns gegenseitig pfleglich behandeln in unserer rauen Branche, die Arbeit des anderen wertschätzen, das hat was mit Kultur zu tun. Wenn das Klima stimmt, geht man auch gern auf Arbeit. Und das kommt letztlich allen wieder zugute.“
Contall hat sich mit speziellen Containern Nische erobert
Mit ihren Behältern und Containern hat sich die Firma längst einen Namen gemacht. In Deutschland sowieso. Sogar in Chile und auf Haïti stehen die Stahlkolosse aus Schrenz. Container - das ist heute längst nicht mehr der Behälter für den Abtransport von Bauschutt.
Contall hat sich eine Nische mit Sonderanfertigungen erobert. Trocknungscontainer für die Landwirtschaft, das „U-Boot“ für den Bau - mit einem Rohrsystem zum Wasser-Absaugen aus Baugruben, Container zum Entwässern von Klärschlamm und andere knifflige Sachen. „Damit sind wir Marktführer in Deutschland“, sagt die Chefin. „Das ist zwar sehr aufwändig, aber wir werden das weiter ausbauen.“
Die Vielfalt der Produkte sei der Trumpf von Contall, gleichzeitig auch eine Herausforderung. Nicht nur für die Arbeiter in der Werkhalle, auch für Konstrukteur Steffen Schröder. Er entwickelt Produkte zusammen mit Kunden. „Früher haben wir gezeichnet, ja, und gebaut“, blickt Bettina Kretschmer zurück. „Heute geht es um Details und höchste Präzision. Spannend, wie sich alles entwickelt hat. Und wo es noch hingehen wird.“
Die beiden Unternehmerinnen, Mutter und Tochter übrigens, haben neue Ideen. Doch noch sind die ein Geheimnis. (mz)

