Fussball-Verbandsliga Brüder spielen beim 1. FC Bitterfeld-Wolfen unterschiedliche Rollen

Wolfen - Am Wochenende werden sie voraussichtlich noch auf getrennten Plätzen um Punkte kämpfen. Doch das soll sich in Zukunft ändern.
Während Daniel Trettner in der Verbandsliga mit dem 1. FC Bitterfeld-Wolfen am Sonnabend um 15 Uhr beim FC Romonta Amsdorf antritt, ist sein kleiner Bruder Thomas mit der Reserve am Freitag gegen den Spitzenreiter der Kreisoberliga SV Pouch/Rösa aktiv. Dennoch standen beide schon zweimal in der laufenden Saison gemeinsam auf dem Platz. Am 14. Spieltag gegen Merseburg 99 wurde der 19-jährige Thomas eingewechselt und spielte Seite an Seite mit seinem großen Bruder. Auch im Testspiel in der Wintervorbereitung gegen Grimma standen beide gemeinsam auf dem Feld. Damit ist für Thomas schon ein kleiner Traum in Erfüllung gegangen: „Es ist natürlich eine Ehre, ich wollte schon immer einmal mit einem meiner beiden Brüder auf dem Platz stehen.“
Dass das noch nicht der Dauerzustand ist, hat einen Grund. „Aktuell trainiere und spiele ich hauptsächlich in der zweiten Mannschaft“, sagt Thomas Trettner, „doch das ist meinem Studium geschuldet.“ Thomas studiert Handelsmanagement in Riesa, kann daher selten zum Training. „Je nach beruflicher Situation rückt er nächste Saison vielleicht auf“, hofft Daniel, der ältere Bruder.
Mit den Amsdorfern hat der 1. FC Bitterfeld-Wolfen einen harten Brocken vor der Brust. Der 1. FC Romonta verlor in der Rückserie erst eine Partie und sorgte mit einem 3:0-Sieg über Imo Merseburg für ein Ausrufezeichen.
Für den 1. FC Bitterfeld-Wolfen wird es Zeit zu punkten, da in der Vorwoche der VfB Sangerhausen gegen Schönebeck 2:1 gewann und mit diesem Dreier an den Bitterfeld-Wolfenern vorbeizog.
Mit 21 Punkten liegt das Team von Trainer Olaf Schaller derzeit auf Rang 13 und hat vier Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsrang. (fz)
Vielleicht gibt es dann ja ein neues Duo auf dem Feld der Bitterfeld-Wolfener, dass sich blind versteht. Auch wenn sie selbst in einer Mannschaft agieren, auf dem grünen Rasen trotzdem sehr weit auseinander sein werden. Denn der 34-jährige Daniel hat als Verteidiger im Team von Olaf Schaller viel Verantwortung und löst mit seiner Erfahrung die Situationen leichter. Diese Erfahrung fehlt dem 19-Jährigen Thomas natürlich noch. Im Sturm geht er auf Torejagd. „Er schickt sich an, mal in meine Fußstapfen zu treten“, lacht Daniel Trettner.
Dabei kommt es aber gar nicht von ungefähr, dass beide dem populären Ballsport so gewogen sind. Thomas sagt: „Unsere Familie ist eine reine Fußballer-Familie, jeder bei uns liebt den Fußball.“
„Opa, Papa und beide Brüder haben gekickt, da war der Weg vorprogrammiert“, meint Daniel Trettner, dass es kein Zufall sein kann, dass auch Thomas beim 1. FC Bitterfeld-Wolfen spielt. „Ich spiele seit meinem fünften Lebensjahr beim 1. FC Bitterfeld-Wolfen“, weiß Thomas.
Und mit gerade einmal 19 Jahren kann er erste Einsätze in der höchsten Spielklasse des Landes vorweisen. Sein Ziel ist es, irgendwann ebenso ein fester Bestandteil des Verbandsliga-Teams zu sein, wie es Daniel bereits ist. Da sind sich beide einig. Wenn es um das Fußballgucken geht, herrschen unterschiedliche Meinungen. „In Sachen Bundesliga hat er keine Ahnung“, grinst der ältere Bruder, der seine Daumen dem Rekordmeister FC Bayern München, drückt, „er steht nämlich auf schwarz-gelb.“ Das sieht der jüngere Bruder Thomas aber ganz anders: „Mit seiner Mannschaft steht mein Bruder ein bisschen alleine da. Mein anderer Bruder ist auch Borussia Dortmund-Fan und auch meine Eltern halten eher zu Dortmund, anstatt auf die Bayern.“ Das kennt man ja von Geschwistern, dass sie sich stets uneinig sind und streiten. Beim Fußball ist Zündstoff immer vorprogrammiert.
Aber umso besser, dass sich Thomas und Daniel Trettner einig sind, was den 1. FC Bitterfeld-Wolfen anbelangt. Denn beim Verbandsligisten sollen beide möglichst bald in einem Team zusammen und erfolgreich spielen. (mz)