Boxclub Görzig Fuhneland Boxclub Görzig Fuhneland: Nachwuchsathleten im Ring

Görzig - Im Gemeindezentrum Görzig herrschte reger Betrieb. Und das schon lange vor Beginn der eigentlichen Boxveranstaltung. Dittmar Dzemski war ganz in die Vorbereitungen der Starterlisten vertieft. Über 20 Kämpfer aus mehreren Vereinen waren nicht angereist und hatten zum Teil nicht einmal abgesagt. Doch Routinier Dzemski ließ sich dadurch nicht aus der Ruhe bringen, stellte neue Paarungen zusammen, während an der Bar jede Menge Wassergläser und die eine oder andere Portion Pommes frites an die Gäste über den Tresen gereicht wurde, die jungen Athleten ihre Wettkampfkleidung auspackten und sich beim Arzt noch einmal auf vollständige Gesundheit kontrollieren ließen. Ganz normal für eine Boxveranstaltung von dieser Größe.
Der Nachwuchs steht im Mittelpunkt
Trotz der Ausfälle kam eine beachtliche Anzahl von 24 Kämpfen zustande. Die Nachwuchsathleten standen an diesem Abend im Mittelpunkt. Dass dabei Dirk Dzemski und Tom Schwarz ihrem Verein trotz ihrer vielen Verpflichtungen dennoch zur Seite standen, ist Ehrensache. „Sie sind ja auch Vorbilder für die Jüngeren“, freute sich Dittmar Dzemski, der selbst gar nicht so sehr in den Mittelpunkt gestellt werden will. Am Sonnabend hatte der Vereinsvorsitzende viele Hände zu schütteln, begrüßte fast jeden Gast persönlich und war viel im Gemeindezentrum unterwegs. „Da sieht man mal, was alles dazu gehört“, sagte Dzemski.
Auch für die Nachwuchsboxer des Boxclubs Görzig Fuhneland ist die Boxveranstaltung zu Hause etwas ganz Besonderes. „Es ist schön, dass alle da sind, so oft boxen wir ja nicht in Görzig“, freute sich Lukas Schröter über die vielen Zuschauer. Lukas bestritt den dritten Kampf des Abends. Paul Kadar aus Buna war dabei ein Gegner auf Augenhöhe. Doch bereits in der zweiten Runde konnte Lukas starke Wirkungstreffer setzten, so dass sein Gegner durchatmen musste. Nach einem kräftezehrenden Schlagabtausch siegte Lukas einstimmig nach Punkten, war ganz schön aus der Puste, aber glücklich. „Ich habe ihn schon früher boxen sehen und wusste, was ich zu tun habe“, sagte Lukas stolz.
Tipps vom Trainer
Ob man die Rufe von den Trainern im Ring auch hören würde? Thomé Schäfer nickt sofort. Bei seinem Kampf gegen Felix Karl aus Freyburg waren deutlich die Anweisungen von Dittmar Dzemski zu hören: „Führhand und dann zweimal die Gerade.“ Zunächst kam Thomé mit der Schlagweite nicht richtig zurecht, entweder war der Gegner zu nah oder zu weit weg. „Aber ich habe gehört, was der Trainer gerufen hat und dann hat es funktioniert“, sagte Thomé nach dem Kampf, den er einstimmig nach Punkten gewann.
Auch Marlon Dzemski bekam am Samstagabend vieles zu hören. Gemeinsam mit seinem Opa Dittmar Dzemski ging Marlon auf den Ring zu. Nach einer motivierenden Umarmung von einem Teamkollegen stellte sich Marlon in die blaue Ecke. Sein Gegner Fabian Stoy aus Könnern war fast einen Kopf größer als er. Marlon kam gut in den Kampf und suchte konzentriert nach seinen Chancen.
Drei Boxkämpfe mit weiblicher Beteiligung gab es am Samstagabend zu sehen. Den Anfang machten Samanta Schlegel (Bernburg) und Sylvana Schurz (Köthen). Dabei kam Samanta sehr gut in den Kampf, setzte in Runde eins starke Wirkungstreffer, so dass Sylvanas Trainer entschieden, den Kampf vorzeitig abzubrechen.
Chantal Lohmeier (Bernburg) gewann gegen Laura Kloß (Könnern) ebenfalls vorzeitig in der zweiten Runde. Den letzten Kampf des Abends bestritt Lokalmatadorin Ricarda Göhler (Görzig) gegen Estella Werner (Könnern). Nach drei Runden stand Ricarda als Siegerin nach Punkten fest. „Das war ein wunderbarer Kampf. Da können sich manche Jungs noch eine Scheibe abschneiden“, sagte Dittmar Dzemski anerkennend.
Auch von dem beginnenden Nasenbluten in der zweiten Runde ließ sich Marlon nicht ablenken. Das Publikum merkte, dass sich hier eine Chance zum vorzeitigen Ende des Kampfes bieten könnte. Mit „Marlon, Marlon“-Rufen ging es in die dritte Runde. Beide Boxer hatten Kraft gelassen. Der K.o. blieb zwar aus, aber Marlon gewann verdient nach Punkten.
Von Papa Dirk Dzemski gab es einen aufmunternden Klaps. „Er hat gesagt, ich soll es einfach mal versuchen, aber ich bin nicht rausgekommen“, meinte Marlon. Dittmar Dzemski war mit all seinen Nachwuchsboxern zufrieden: „Das waren schöne Kämpfe, die Kleinen geben einem auch soviel zurück.“ Nach der Veranstaltung saßen die Boxer des Boxclubs Görzig Fuhneland noch zusammen und genossen die Zeit mit Familie und Freunden. Denn so oft wird eben nicht in Görzig geboxt. (mz)