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Basketball-2. Bundesliga ProB  Basketball-2. Bundesliga ProB : Die alten Männer machen es - Sixers mit Auftaktsieg

Von Tobias Grosse 23.09.2019, 10:19
Neben den Routiniers drehte in der zweiten Halbzeit auch Ferdinand Zylka auf.
Neben den Routiniers drehte in der zweiten Halbzeit auch Ferdinand Zylka auf. grosse

Sandersdorf - Im Mannschaftssport gibt es eine ungeschriebene Regel: Die jungen Spieler räumen auf. Gut, nun ist es nach Heimspielen der BSW Sixers sowieso so, dass sich eher die Betreuer und das Organisationsteam darum kümmern, die Ballsporthalle in Sandersdorf wieder auf Vordermann zu bringen.

Am Samstagabend aber bekamen sie Hilfe von Justin Smith. Der neue US-Amerikaner der Sixers, mit 32 Jahren immerhin der Älteste im Kader, war sich nicht zu schade, mit anzupacken und Stühle wegzuräumen. Und das nach einem Erfolg, an dem er einen großen Anteil hatte.

Justin Smith und Luka Petkovic trumpfen auf

Die Zweitliga-Basketballer aus Bitterfeld, Sandersdorf und Wolfen sind am Samstagabend mit einem klaren 93:74-Heimsieg in die neue ProB-Saison gestartet. Und das vor allem dank eines offensiv überragenden dritten Abschnitts und der „alten Männer“ Smith und Luka Petkovic. Der US-Center und der 31 Jahre alte Kapitän - der nächstältere im Kader ist Alexandros Varytimiadis (25), für den ebenso wie für Martin Jelic noch die Spielberechtigung fehlte - erzielten zusammen 55 Punkte. „Es war das erste Spiel, deswegen haben wir versucht, das Team etwas mehr zu pushen als üblich“, sagte Petkovic nach dem Spiel.

Die Routiniers haben vor allem nach der Halbzeitpause übernommen - und das war wichtig. Denn die Sixers sind im ersten Abschnitt zwar sehr gut ins Spiel gekommen und lagen nach zehn Minuten mit 23:13 in Führung, im zweiten Durchgang hatten sie allerdings offensiv große Probleme.

„Es war ein bisschen wild“, sagte Sebastian Ludwig, „wir haben unseren Rhythmus verloren.“ Der neue Chefcoach sah die Gründe dafür aber nicht nur in der mageren Trefferquote und Entscheidungsfindung. Es habe vielmehr schon defensiv angefangen. „Da waren wir nicht mehr so konsequent.“ Zur Pause lagen die Sixers nur noch mit 38:31 vorn.

Coach Ludwig findet in der Kabine die richtigen Worte

Das Team kam allerdings völlig verändert aus der Kabine. Ludwig hatte in der Pause dort die richtigen Worte gefunden. „Der Coach hat gesagt, wir müssen weiter wie im ersten Viertel spielen: mit viel Energie“, erzählte Petkovic, der die Gastgeber im dritten Durchgang mit 13 seiner am Ende 23 Zähler anführte. Neben dem Spielmacher waren es US-Center Smith und MBC-Doppellizenzler Ferdinand Zylka, die mit jeweils acht Punkten im dritten Viertel dafür sorgten, dass die BSW Sixers nach 32 Punkten in den zehn Minuten nach der Pause mit einer beruhigenden 70:55-Führung in das vierte und abschließende Viertel gehen konnten.

„Wir haben den Ball besser bewegt und unsere Würfe getroffen“, stellte Chefcoach Ludwig als Gründe für die in der gesamten zweiten Halbzeit starke Offensivleistung heraus. Am Ende der Partie wiesen die BSW Sixers einen Wert von 26 direkten Vorlagen auf.

„Das ist überragend“, betonte Sebastian Ludwig. Zehn davon verteilte der überragende Luka Petkovic, der in der vergangenen Spielzeit noch mit vielen kleineren Verletzungen zu kämpfen hatte, jetzt aber schon in Top-Form ist. Zu den Problemen im zweiten Viertel sagte er: „Wir haben ein neues Team und nach einigen Wechseln war es ein bisschen unruhig. Aber das ist okay, es war das erste richtige Spiel. In der nächsten Woche sieht das bereits besser aus.“

Bangen um Center Anthony Okao - Der muss verletzt raus

Ob dann beim Auswärtsspiel in Iserlohn Center Anthony Okao dabei sein kann, ist fraglich. Der neue MBC-Doppellizenzler verletzte sich im vierten Viertel am linken Knie und konnte das Feld nur gestützt verlassen. „Ich hoffe es ist nichts Ernstes“, sagte Trainer Sebastian Ludwig nach dem Spiel. Vor allem unter den Körben würde 2,10 Meter-Hüne fehlen. Dort zeigten die Sixers noch Schwächen und gestatteten Itzehoe 18 Offensivrebounds. „Daran müssen wir arbeiten“, sagte der Coach, „Itzehoe hat das glücklicherweise nicht zu sehr bestraft.“

Sixers: Baslyk (2), Krstanovic (3, 9 Assists), Zylka (21, 11 Rebounds), Papenfuß (n.e.), Rahn (14), Winterstein (6), Smith (22, 8 Rebounds), Okao (2), Petkovic (23, 10 Assists) (mz)