10.000. Gast im Waldresort Gröbern: 10.000. Gast im Waldresort Gröbern: Positives Fazit nach den ersten drei Monaten

Gröbern - Michael Demmerle weiß zu überzeugen. Fragt man den Direktor des neu eröffneten See- und Waldresorts, warum Menschen aus ganz Deutschland und Europa ihren Urlaub ausgerechnet in Gröbern verbringen sollen, führt der gebürtige Rheinland-Pfälzer skeptische Gäste seelenruhig in das Restaurant „Waldelefant“ und bietet ihnen einen Platz direkt am Panoramafenster an.

„Beim Blick über die 130.000 Quadratmeter große Vier-Sterne-Anlage und den See verstummen all die Kritiker, die nicht daran geglaubt haben, dass man eine Bergbaufolgelandschaft zu einer touristischen Oase der Ruhe entwickeln kann.“

Dafür hat die Blausee GmbH als Hauptgesellschafterin der ausführenden Waldresort Gröbern GmbH viel Zeit und Geld investiert. Sprachen Verantwortliche während der ersten Planungen noch von einer Investition im einstelligen Millionenbereich, so liegen die tatsächlichen Ausgaben mittlerweile bei über 14 Millionen Euro.

Für die Kostensteigerung soll vor allem die aufwendige Erschließung des Geländes verantwortlich gewesen sein. „Aber das Problem haben wir gelöst. Für mich ist jetzt wichtig, ob das Produkt vom Kunden angenommen wird“, sagt Demmerle und verweist auf die 100-Tage-Bilanz seit der Resort-Eröffnung im August.

„Noch in diesem November erwarten wir den 10.000. Übernachtungsgast.“ Obwohl der 52-Jährige die Frage nach der genauen Auslastungsquote der 35 Ferienhäuser und 18 Hotelzimmer höflich umschifft, sagt er: „Wir sind positiv überrascht, wie schnell die Belegung gestiegen ist. Für den Restaurantbereich kann ich sogar sagen, dass wir sehr zufrieden sind.“ Oder anders ausgedrückt: „Aufgrund der Resonanz haben wir die Mitarbeiterzahl bereits von 18 auf 25 aufstocken müssen.“

Erfolgriech dank gutem Marketing und hoher Zufriedenheit der Gäste

Für die „erfolgreiche Positionierung am Markt“ macht Demmerle das „professionelle Marketing“ verantwortlich. Nachdem längst keiner mehr vom ersten ökologischen Feriendorf in Deutschland – mit diesem Ziel war man einst angetreten – spricht, heißt es nun: „Das See- und Waldresort ist ein attraktiver Beherbergungsbetrieb in direkter Seelage.“

Während Demmerle und sein Team mit solchen Schlagworten in der Region werben und nach eigenen Aussagen schon namhafte Unternehmen aus dem Chemiepark als Tagungsgäste für sich gewinnen konnten, verlässt man sich bei der bundes- und europaweiten Vermarktung der Ferienanlage auf ein externes Beratungsunternehmen.

„Das Internet hat dabei eine ganz wesentliche Rolle. Nicht nur wegen der Reichweite, sondern auch wegen den Bewertungen, die die Gäste hinterlassen und die dann potenzielle Interessenten in ihre Urlaubsplanungen einfließen lassen“, erklärt Demmerle und sagt, dass man deshalb schon Urlauber aus Irland, Spanien, Italien oder den Niederlanden begrüßen konnte.

„Mich interessiert natürlich: Hat die Feriengäste unsere Qualität und unser Service überzeugt? Und vor allem: Empfehlen sie uns weiter?“, sagt der Direktor und beantwortet seine Frage gleich selbst.

„Fasst man die bisherigen Einzelbewertungen auf allen Reiseportalen zusammen, dann liegen die positiven Rückmeldungen bei 90 Prozent.“ Obwohl das ein „ziemlich gutes Feedback“ sei, könne man sich darauf nicht ausruhen.

„Wir müssen uns diesen Ruf jeden Tag neu erarbeiten.“ Etwa im Restaurant „Waldelefant“. Neben der Vermietung der Ferienhäuser und Hotelzimmer sei der gastronomische Bereich ein weiteres Standbein.

„Nur zur Veranschaulichung: Nächstes Jahr ist unser Restaurant zwischen Mai und September an jedem Sonnabend durch Hochzeitsgesellschaften ausgebucht. Für mich ein weiteres Indiz, dass wir mit unserem Konzept auf dem richtigen Weg sind“, sagt Demmerle und lässt seinen Blick von seinem Platz direkt am Panoramafenster genüsslich über das See- und Waldresort schweifen. (mz)