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Max-Planck-Institut war gar nicht eingeladen Neuer Widerspruch zu Schellenbergers Aussagen in der Balkonaffäre

Landtagspräsident Gunnar Schellenberger behauptet, er habe am Abend des Roland-Kaiser-Konzerts über das Jubiläum einer wissenschaftlichen Einrichtung beraten. Die aber weiß von gar nichts.

Von Hagen Eichler Aktualisiert: 01.09.2023, 11:47
Der Balkon und das Büro des Landtagspräsident während des Konzerts von Roland Kaiser. Die Person am Fenster oben links soll Gunnar Schellenberger sein. 
Der Balkon und das Büro des Landtagspräsident während des Konzerts von Roland Kaiser. Die Person am Fenster oben links soll Gunnar Schellenberger sein.  (Foto: Christian Schroedter)

Magdeburg - In der Balkonaffäre um Sachsen-Anhalts Landtagspräsidenten Gunnar Schellenberger (CDU) tun sich neue Widersprüche auf. Dabei geht es um die Aussage Schellenbergers, er habe am Abend des 12. August in seinem Landtagsbüro eine dienstliche Besprechung zum Max-Planck-Institut geleitet.

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Dabei soll es um dessen 2024 anstehendes Jubiläum gegangen sein, hatte eine Landtagssprecherin auf MZ-Anfrage angegeben. Das Max-Planck-Institut Magdeburg bestätigte am Donnerstag auf MZ-Nachfrage, dass eine Mitarbeiterin an jenem Abend in Schellenbergers Büro gewesen sei. Das sei allerdings rein privat gewesen.

Die Einladung kam privat - nicht dienstlich

„Wir als Institution waren zu dieser Zusammenkunft nicht eingeladen“, sagte Institutssprecherin Gabriele Ebel der MZ. „Eine Mitarbeiterin hat uns aber bestätigt, dass sie eine private, spontane Einladung aus ihrem Bekanntenkreis erhalten hatte.“

Um das 25-jährige Jubiläum der wissenschaftlichen Einrichtung könne es in Schellenbergers Büro ohnehin nicht gegangen sein, sagte die Sprecherin weiter – dieses habe das Institut bereits im Juni mit einem wissenschaftlichen Symposium begangen. Tatsächlich ist das Max-Planck-Institut Magdeburg in diesem Jahr 25 Jahre alt geworden.

Schellenberger beantwortet seit Mittwoch keine Medienanfragen mehr. Am Donnerstagvormittag kündigte er an, am 31. August im Ältestenrat den Fraktionen des Landtags Auskunft zu geben. Der Politiker steht unter Druck, da er am Abend des 12. August mit Gästen von seinem Landtagsbüro aus ein Konzert von Roland Kaiser angesehen hatte, diesen Vorgang aber als rein dienstlich bezeichnete.