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«Kyrill» in Mitteldeutschland «Kyrill» in Mitteldeutschland: Chaos nach dem Orkan

19.01.2007, 19:36

Magdeburg/dpa/MZ. - Im Bördekreis war am Donnerstagein 40-jähriger Mann ums Leben gekommen, weitere13 Menschen wurden landesweit verletzt, teiltedas Innenministerium mit. Ein weiterer40-Jähriger aus dem Bördekreis wurde am Freitagnoch vermisst.

Neben dem Oberharz, der zeitweise wegen gesperrterund blockierter Straßen von der Außenweltabgeschnitten war, traf die Wucht des Orkansvor allem Wittenberg. Dort wurden auch diezum Unesco-Welterbe gehörenden Luthergedenkstättenin Mitleidenschaft gezogen.

Starke Schäden verursachte der Sturm am Stromnetz,zahlreiche Hochspannungsmasten im Land knicktenum wie Streichhölzer. Der weitreichende Stromausfallam Donnerstag traf 250000 Haushalte. Am Freitagabend mussten noch 8700 Haushalte ohne Energieauskommen, vor allem im Landkreis Wittenberg,im Harz und im Norden von Sachsen-Anhalt.

Insgesamt hat das Orkantief "Kyrill" in Europamindestens 43 Menschen in den Tod gerissen.Allein in Deutschland waren elf Todesopferzu beklagen. Die meisten starben durch umstürzendeBäume oder herabfallende Äste. Es gab HunderteVerletzte. Bundesweit erreicht der SchadenMilliardenhöhe. Der Sturm tobte mit Spitzengeschwindigkeitenvon über 200 Kilometern pro Stunde. Die Küstenregionenblieben indes von den befürchteten schwerenSturmfluten verschont.

Am Freitag begann überall das große Aufräumen:In nahezu allen Regionen waren entwurzelteBäume wegzuräumen und beschädigte Dächer zureparieren. Der am Donnerstag bundesweit eingestellteBahnverkehr normalisierte sich nur langsam.Die Bahn reparierte Schäden an 450 Streckenabschnitten.Gesperrte Autobahnen waren wieder frei, aufden Flughäfen entspannte sich die Situation.Auch im Oberharz waren den ganzen Tag überEinsatzkräfte damit beschäftigt, umgestürzteBäumen von den Straßen zu räumen.

Für zahlreiche Schüler fiel am Freitag der Unterrichtaus. In Bayern blieben die Schulen geschlossen,andere Bundesländer stellten es wie Sachsen-Anhaltden Eltern frei, ihre Kinder zu Hause zu behalten.

Wittenbergin Sandra Wurbs mit ihrer dreieinhalbjährigen Tochter Petra Antonia vor ihrem zerstörten Wohnhaus. Wie mehrere hundert Menschen in Wittenberg, musste auch sie ihre Wohnungen verlassen und in Notunterkünften Schutz suchen. (Foto: dpa)
Wittenbergin Sandra Wurbs mit ihrer dreieinhalbjährigen Tochter Petra Antonia vor ihrem zerstörten Wohnhaus. Wie mehrere hundert Menschen in Wittenberg, musste auch sie ihre Wohnungen verlassen und in Notunterkünften Schutz suchen. (Foto: dpa)
dpa-Zentralbild
Starker Sturm hat am Donnerstag im Harz bei Ilsenburg den Anhänger dieses Lastwagens umstürzen lassen. Die Bundesstraße 6n musste zwischen Ilsenburg und Wernigerode gesperrt werden.
Starker Sturm hat am Donnerstag im Harz bei Ilsenburg den Anhänger dieses Lastwagens umstürzen lassen. Die Bundesstraße 6n musste zwischen Ilsenburg und Wernigerode gesperrt werden.
dpa-Zentralbild