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SED-Kulturunktionär Klaus Höpcke ist tot Zensur nach Plan

Der SED-Funktionär Klaus Höpcke stirbt mit 89 Jahren.

Von Christian Eger 18.10.2023, 15:49
Klaus Höpcke (links) und der Maler Willi Sitte 1999 in Weimar
Klaus Höpcke (links) und der Maler Willi Sitte 1999 in Weimar (Foto: dpa)

HALLE/MZ. - Die starke Aufmerksamkeit, die von der SED-Kulturpolitik auf die Literatur gerichtet wurde, entsprang nicht etwa – was freilich oft behauptet wird – einer besonderen Hochschätzung von Kunst und Poesie, sondern dem Wissen darum, dass das öffentliche Schrifttum besonders nützlich war zur Rechtfertigung einer staatlichen Ordnung, die nie demokratisch legitimiert worden war. Die Poesie stand im Dienst der Politik. Der Mangel einer freien Öffentlichkeit kam hinzu, der die Leser in den Büchern suchen ließ, was sie in den Medien nicht fanden. Was zu finden war, regelte die Zensur, die öffentlich möglichst wenig sichtbar werden sollte: Sie hieß Druckgenehmigungsverfahren.