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Neue Studie Spätes Gedenken an jüdische Geschichte

Was einmal war und wie es vergessen wurde: Die DDR prägt den Blick auf die große jüdische Geschichte Halberstadts bis heute, zeigt der Historiker Philipp Graf.

Von Uta Baier 07.11.2025, 09:50
Das erste Holocaust-Mahnmal in der DDR, das auf Betreiben einer Kirchengemeinde entstand: die 1982 von  dem Metallbildhauer Johann-Peter Hinz gestaltete, zerborstene Menora am Portal des Halberstädter Doms.
Das erste Holocaust-Mahnmal in der DDR, das auf Betreiben einer Kirchengemeinde entstand: die 1982 von dem Metallbildhauer Johann-Peter Hinz gestaltete, zerborstene Menora am Portal des Halberstädter Doms. (Foto: Imago/Rolf Walter)

Halberstadt/MZ - Einst gab es in Halberstadt drei große Kaufhäuser, deren Besitzer Juden waren, es gab zwei Synagogen, eine jüdische Schule, drei jüdische Friedhöfe und mindestens sechs private Mikwen. Im Altstadt-Viertel zwischen Bakenstraße, Judenstraße, Grudenberg, Rosenwinkel, Seidenbeutel und Düsterngraben lebten traditionell viele Juden – bis die Nazis sie zur Ausreise zwangen, deportierten, töteten. Damit war das jüdische Leben in Halberstadt ausgelöscht. Der Antisemitismus allerdings nicht. Als 2018 die Rathauspassagen in Halberstadt verkauft wurden, wurde in der Stadt von einem Ausverkauf an „die Juden“ geraunt.