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Händel-Festpiele 2024 Das klingt französisch

77 Veranstaltungen an 18 Orten in Halle und der Region: Die Händel-Festspiele stehen im kommenden Jahr unter dem Motto „Oh là là! Händel?“. Der Kartenvorverkauf hat begonnen.

Von Kai Agthe 27.11.2023, 11:12
Der Stadtsingechor, das Blechbläser-Ensemble Latina Brass und das Akademische Orchester der Universität  werden auch 2024 die Festspiele eröffnen.
Der Stadtsingechor, das Blechbläser-Ensemble Latina Brass und das Akademische Orchester der Universität werden auch 2024 die Festspiele eröffnen. (Foto: dpa)

Halle/MZ. - Das „Oh là, là! Händel?“ kam Bernd Feuchtner, dem Intendanten der Händel-Festspiele, ganz locker über die Lippen. Der französische Ausruf der Verwunderung bildet – mit dem Zusatz „Französische Inspirationen“ – das Motto der kommenden Händel-Festspiele, die vom 24. Mai bis zum 9. Juni 2024 in Halle und Umgebung stattfinden. Es werden die Einflüsse französischer Musik auf das Schaffen von Georg Friedrich Händel (1685-1759) aufgezeigt, sagte Feuchtner am Mittwoch bei der Vorstellung des Programms. Die Musikfreunde erwarten an 17 Festivaltagen insgesamt 77 Veranstaltungen an 18 Aufführungsorten in Stadt und Land.

Eingeläutet wird das Festival am 24. Mai um 16 Uhr auf Halles Marktplatz mit einer Feierstunde, die der Stadtsingechor Halle, das Blechbläser-Ensemble Latina Brass und das Akademische Orchester der Universität gestalten.

Frühe Oper als Auftakt

Am Abend des 24. Mai hebt sich dann im Opernhaus der Vorhang für eine frühe Händel-Oper. „In ‚Amadigi di Gaula‘ wird der französische Einfluss auf Händels Schaffen besonders deutlich“, so Feuchtner. In der Inszenierung von Louisa Proske werde mit „Amadigi di Gaula“ ein „Psycho-Drama“ zu erleben sein, so Walter Sutcliffe, der Intendant der Oper Halle.

Die Musikkultur Frankreichs habe Händel bereits als Musikschüler in seiner Heimatstadt Halle geprägt, sagte Wolfgang Hirschmann, der Präsident der Händel-Gesellschaft. Französische Einflüsse seien unter anderen in Händels Suiten und Chorsätzen erkennbar, so Hirschmann. Neben der Jahresausstellung „Charme, Esprit, Galanterie – Händel und Frankreich“, die bereits ab 24. Februar im Händel-Haus zu sehen ist, werde auch eine wissenschaftliche Konferenz das Thema beleuchten. Unter dem Titel „Unendliche Schönheiten – Händel und die Musikkultur Frankreichs“ sind 20 Vorträge von Referenten aus Europa und den USA zu hören (27. und 28. Mai). „Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, kostenfrei an der Konferenz teilzunehmen“, so Hirschmann.

Mit dem Händel-Preis der Stadt Halle wird 2024 der französische Dirigent und Cembalist Christophe Rousset (62) geehrt. „Das Kuratorium der Stiftung Händel-Haus würdigt damit Christophe Roussets jahrzehntelange, leidenschaftliche Interpretation von Händels Musik auf Originalinstrumenten“, hieß es zur Begründung. Überreicht wird die Auszeichnung am 30. Mai in der Konzerthalle Ulrichskirche nach der Aufführung des von Rousset geleiteten Händel-Oratoriums „Jephta“.

Die Region spielt mit

Auch die Region wird wieder ein fester Teil des Festivals sein. So ist ein Tanzprojekt mit Musik aus Händels „Terpsicore“ im Goethe-Theater Bad Lauchstädt zu erleben (25. bis 27. Mai). Die Händel-Oper „Titus L’Empereur“ – die nur als Fragment überliefert ist und jetzt von Clemens Birnbaum und Gerd Amelung ergänzt wurde – kommt im Theater Bernburg zur Aufführung (1. und 2. Juni). Und Händels Oratorium „La Resurrezione“ wiederum wird im Dom zu Merseburg erklingen (2. Juni).

Natürlich stehen auch wieder das Symphonic-Rock-Konzert „Bridges to Classics“ (8. Juni) und das Abschlusskonzert mit Händels Feuerwerksmusik (9. Juni) in der Galgenbergschlucht auf dem Programm. Wer 2024 der Stargast bei „Bridges to Classics“ ist, wird indes erst im Frühjahr verraten. „Es sind auf jeden Fall zwei Veranstaltungen, die sich auch an Menschen richten, die keine Opern und Oratorien besuchen würden“, so Bernd Ruf, der künstlerische Leiter von „Bridges to Classics“.

Karten für die Händel-Festspiele sind ab sofort an allen bekannten Vorverkaufsstellen und im Internet erhältlich. Mehr Informationen unter: www.haendelfestspiele-halle.de