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Kriminalität Kriminalität: Anja Blum ist von ihrem Nachbarn ermordet worden

07.07.2005, 15:13
Eine Rose wird auf das Grab von Anja Blum auf dem Dorffriedhof von Rietzel gelegt, aufgenommen am Sonntag (03.07.2005). (Foto: dpa)
Eine Rose wird auf das Grab von Anja Blum auf dem Dorffriedhof von Rietzel gelegt, aufgenommen am Sonntag (03.07.2005). (Foto: dpa) dpa-Zentralbild

Stendal/dpa. - Die junge Frau galt seit einem Discobesuch in der Nacht zum 11.Juni als vermisst. Ihre unbekleidete Leiche wurde am 26. Juni ineinem See gefunden, der etwa 10 Kilometer von ihrem Heimatortentfernt liegt. Ihr mutmaßlicher Mörder soll im September 2004bereits eine 60-Jährige aus Reesen (Jerichower Land) vergewaltigt haben. Auf seine Spur kamen die Ermittler, weil er im Zusammenhang mit einem Diebstahl im März freiwillig eine Speichelprobe abgegeben hatte, die ihn nun mit dem Mord und mit der früheren Vergewaltigung in Verbindung brachte.

Nach dem Ermittlungserfolg im Mordfall Anja Blum hat sich Justizminister Curt Becker (CDU) vehementfür die Ausweitung der DNA-Analyse zur Verbrechensbekämpfung stark gemacht. «Wir kommen nicht umhin, die Grenze für die Anwendung der DNA-Analyse herunterzusetzen», sagte Becker am Freitag. Der erfolgreiche Einsatz des genetischen Fingerabdrucks habe auch eine abschreckende Wirkung auf potenzielle Täter, ist der Minister überzeugt.

«Der erfolgreiche Einsatz der Methode zeigt, dass wir alle Täterfassen. Keiner kann mehr entkommen», sagte Becker. Dagegen wäre vor 60 oder 70 Jahren das Verbrechen an der 20-Jährigen möglicherweise niemals aufgeklärt worden. Nun konnte innerhalb kürzester Zeit bei einem vertretbarem Aufwand der mutmaßliche Täter zur Strecke gebracht werden. «Eine kriminelle Karriere fängt erfahrungsgemäß ganz unten an», sagte Becker. Daher müssten die DNA-Daten schon bei geringfügigen Straftaten erhoben werden.