Konzept der Landesregierung Konzept der Landesregierung: 310 Millionen Euro für Hochwasserschutz nötig
Magdeburg/MZ. - Um den Hochwasser-Schutz in Sachsen-Anhalt bis zum Jahr 2010 auf Vordermann zu bringen, müssen dem Umweltministerium zufolge 310 Millionen Euro investiert werden. Knapp 100 Millionen Euro sind für Sanierungen und den Ausbau von Deichen eingeplant, sagte Umweltministerin Petra Wernicke (CDU) am Dienstag in Magdeburg. Vorrang haben nach dem Konzept der Landesregierung Arbeiten in Wittenberg, Bitterfeld, Anhalt-Zerbst und Dessau.
Die Deich-Sanierung steht im Mittelpunkt des Konzepts. Sachsen-Anhalt drängt bei dieser Mammut-Aufgabe auf mehr Unterstützung aus Berlin. Umweltministerin Petra Wernicke (CDU), fordert vom Bund, sich stärker als bisher an Deichbau-Kosten im Binnenland zu beteiligen. Derzeit trägt er hier 60 Prozent, beim Bau von Küsten-Deichen aber 70 Prozent.
In Sachsen-Anhalt erfüllen heute nur fünf Prozent der 1343 Kilometer Deiche, für die das Land verantwortlich ist, die Normen. Bis 2010 sollen mit Millionenaufwand fast alle saniert sein. Außerdem werden Überschwemmungsgebiete ausgewiesen, Polder errichtet und Rückhaltebecken gebaut.
Überschwemmungs-Gebiete: Das Land hat 100 000 Hektar natürliche Überschwemmungsgebiete. 65000 sind entsprechend ausgewiesen. Bis restlichen sollen bis 2012 folgen. Auf ausgewiesenen Überschwemmungsflächen können Kommunen Bebauung und Flächennutzung einschränken.
Deichrückverlegung/Polder: Ein Deich an der Elbebrücke Wittenberg ist rückverlegt. Im Bau ist ein Projekt bei Rosslau-Oberluch, im Lödderitzer Forst (Landkreis Schönebeck) laufen Untersuchungen. Mögliche weitere Projekte sind an der Ohremündung (Ohrekreis) und bei Sandau (Landkreis Stendal). Wernicke sagt allerdings, der Nutzen von Rückverlegungen werde oft überschätzt. Polder seien wirksamer, da ihre Öffnung gesteuert werden könne. Eine Studie prüft Standorte bei Genthin und in der Region Dessau/Wittenberg.
Rückhaltebecken: Geplant sind Becken in Wippra (Mansfelder Land), Strassberg (Landkreis Quedlinburg), Meisdorf (Aschersleben-Straßfurt) und im Bereich Kalter Graben/Dumme.