Konferenz in Bonn Konferenz in Bonn: Land nimmt Spitzenplätze bei erneuerbaren Energien ein
Halle/MZ. - Aus erneuerbaren Energiequellen werden bereits mehr als 15 Prozent des in Sachsen-Anhalt verbrauchten Stroms gewonnen- weit mehr als im Bundesdurchschnitt. In vielen Bereichen hat das Land laut Wirtschaftsministerium Spitzenplätze inne und liegt damit im Trend der am Dienstag in Bonn eröffneten Weltkonferenz für erneuerbare Energien.
Dabei nimmt die Windkraft, die sich in den vergangenen Jahren stürmisch entwickelt hat, eine dominierende Rolle ein. 1238 Windkraft-Anlagen lieferten im vergangenen Jahr mehr als eineMillion Megawattstunden Strom. Gemessen an der Leistung je Anlage liegt Sachsen-Anhalt bundesweit an der Spitze, nach Zahl der Anlagen auf Platz fünf. Auch als Wirtschaftsfaktorhat sich die Windenergie-Branche fest etabliert: 14 Industriebetriebe - darunter Marktführer Enercon in Magdeburg - beschäftigen mehr als 2500 Mitarbeiter.
Einen weiteren Spitzenplatz kann das Land in wenigen Wochen vorweisen. Dann wird im Geiseltal (Landkreis Merseburg-Querfurt) die mit sechs Megawatt Leistung größte deutscheSolarstrom-Anlage ihren Betrieb aufnehmen. Jürgen Umlauf von der Landessektion der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie sieht darin eine großartige Werbung für den Standort und hofft, dass damit auch heimische Produzenten beflügelt werden.
So verweist er auf die Wolfener Firma Q-Cells, die bereits die dritte Produktionslinie baut. Damit wird das Unternehmen, das mehr als 200 Mitarbeiter beschäftigt, laut Geschäftsführer Anton Miller zum größten deutschen Anbieter von Photovoltaik-Zellen, die Strom aus Sonnenenergie gewinnen.
Stärker als bisher soll die energetische Nutzung von Biomasse (z. B. Restholz, Stroh oder Klärschlamm) im Land vorangetrieben werden. "Noch zu oft liegen hier die Potenziale brach", meint Umweltministerin Petra Wernicke (CDU).

