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Kommunalwahlen in Sachsen Kommunalwahlen in Sachsen: CDU-Kandidaten siegen in sechs von zehn Kreisen

08.06.2008, 17:48
Ein Wähler wirft am Sonntag (08.06.2008) in einem Wahllokal in Dresden seinen Stimmzettel in eine Wahlurne. (Foto: dpa)
Ein Wähler wirft am Sonntag (08.06.2008) in einem Wahllokal in Dresden seinen Stimmzettel in eine Wahlurne. (Foto: dpa) dpa-Zentralbild

Dresden/dpa. - Sie brachte auf Anhieb in sechs von zehn Kreisen ihre Landratskandidaten durch. Zudem stellt sie 123 von 282 gewählten Bürgermeistern. Das Ergebnis der Kreistagswahl wird erst im Laufe des Montags feststehen, die Auszählung wurde in der Nacht unterbrochen. Nach Auszählung in 507 von 509 Gemeinden kam die CDU auf 39,5 Prozent der Stimmen und übertraf damit ihr Ergebnis der Wahl in den alten Kreisen und kreisfreien Städten von 2004 (38,4).

Im Vergleich zur Kreistagswahl 2004 konnte vor allem dierechtsextreme NPD zulegen. Sie lag am frühen Morgen bei 5,1 Prozent (2004: 0,9 Prozent) und dürfte damit künftig in allen Kreistagen vertreten sein. Bei den Landratswahlen lag die NPD in zwei Kreisen sogar knapp vor der SPD: Im Landkreis Görlitz mit 7,3 Prozent sowie im Kreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge mit 7,8 Prozent.

Die Linke fuhr bei den Landratswahlen in neun von zehn Kreisen das jeweils zweitbeste Ergebnis ein. Nur im Landkreis Leipzig, wo die bislang einzige SPD-Landrätin antrat, konnten die Sozialdemokraten vor den Linken den zweiten Platz belegen. Bei den Wahlen zu den Kreistagen lagen die Linken kurz vor Ende der Auszählung bei 18,7 Prozent und dürfte damit im Vergleich zu 2004 - damals noch PDS -(21,6) eingebüßt haben. Die Wählervereinigungen wurden bei 12,1Prozent (10,1) gesehen. Rang vier belegte die SPD mit 11,5 Prozent(13,6). Die FDP kam auf 8,3 Prozent (7,2).

Bei der mit Spannung erwarteten Oberbürgermeisterwahl in derLandeshauptstadt Dresden erzielte die CDU einen für sie wichtigenEtappensieg: Sozialministerin Helma Orosz holte 47,61 Prozent derStimmen und ließ ihre sieben Konkurrenten weit hinter sich. Damit hatdie CDU-Politikerin gute Chancen, im zweiten Wahlgang in 14 TagenDresden für die Union zurückzuerobern. Einen zweiten Landratswahlganggibt es für die Kreise Leipzig, Görlitz, Nordsachsen undErzgebirgskreis. Zudem stehen nochmals 41 Bürgermeisterwahlen an.

Die Wahlen galten als Stimmungstest für die CDU/SPD-Koalition inSachsen rund 15 Monate vor der Landtagswahl. CDU-MinisterpräsidentGeorg Milbradt war Ende Mai zurückgetreten, sein Nachfolger auch imAmt des Parteichefs wurde Stanislaw Tillich. Die Kommunalwahlen warenim Zuge der Kreis- und Verwaltungsreform notwendig. Zum 1. Augustverringert sich die Zahl der Kreise von 22 auf 10. Von siebenkreisfreien Städten bleiben nur noch Chemnitz, Dresden und Leipzigübrig. Gleichzeitig erhalten die Kommunen mehr Zuständigkeiten füreine Reihe von Aufgaben.

Insgesamt konnten rund 2,9 Millionen Wahlberechtigte überKreistage und Landräte abstimmen. Zudem wurden in 323 Städten undGemeinden Bürgermeister gewählt. Die Wahlbeteiligung sollte erst nachEnde aller Auszählungen mitgeteilt werden. 2004 lag sie bei 46Prozent.