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Keine Entwarnung Keine Entwarnung: Papageienkrankheit nun bei fünf Menschen

27.06.2005, 12:26

Sangerhausen/dpa. - Ausgangspunkt der Krankheit war der illegale Tierbestand des 39Jahre alten Geflügel-Händlers aus Großleinungen (LandkreisSangerhausen). Er hatte den Angaben zufolge etwa 1000 Tiere unterkatastrophalen hygienischen Bedingungen gehalten. Gegen ihn ermitteltdie Staatsanwaltschaft wegen fahrlässiger Körperverletzung undVerstoßes gegen das Tierseuchengesetz. Dessen infizierter Tierbestandwurde ebenso wie andere verdächtige Geflügelbestände im Landzwischenzeitlich getötet, allein 1500 Tiere in dem am meistenbetroffenen Landkreis Sangerhausen.

In diesem Kreis wurden laut Amtsärztin bisher 54Blutuntersuchungen vorgenommen. Davon waren bisher die Ergebnisse vonfünf Menschen positiv. Rund 30 Untersuchungen stünden noch aus. Derillegale Tierhändler aus dem Landkreis Sangerhausen soll nachbisherigem Ermittlungsstand der Behörden Federvieh auch in die KreiseKöthen, Quedlinburg, Merseburg-Querfurt, Aschersleben-Staßfurt, dasMansfelder Land und im Burgenlandkreis sowie nach Thüringen verkaufthaben. Bislang wurden behördlicherseits 124 Käufer ermittelt.

Die meldepflichtige Papageienkrankheit äußert sich beim Menschenzunächst durch grippeähnliche Beschwerden. Etwa ein bis vier Wochennach der Infektion mit dem Erreger Chlamydia psittaci kommt es zuSchüttelfrost, hohem Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, trockenemHusten oder Lungenentzündung. Überträger sind nicht nur Papageien undSittiche, sondern auch Tauben, Enten oder Truthühner. Der Menschsteckt sich über die Atemluft beim Kontakt mit infizierten Geflügelan, jedoch nicht beim Verzehr von Geflügel oder Eiern.

Nach einem Erlass des Landwirtschaftsministeriums müssen alleTiere, die schon unter dem Verdacht stehen, sich mit derPapageienkrankheit angesteckt zu haben, getötet werden. In 75Tierbeständen Sachsen-Anhalts wurde bislang der Verdacht auf dieKrankheit bestätigt.