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Justizvollzug in Naumburg Justizvollzug in Naumburg: Es begann mit dem Königlichen Schwurgericht

22.01.2014, 07:55
„Der Tod des Abel“ heißt das Ölgemälde, das das Treppenhaus des Schwurgerichtsgebäude ziert.
„Der Tod des Abel“ heißt das Ölgemälde, das das Treppenhaus des Schwurgerichtsgebäude ziert. Biel, Hellfritzsch Lizenz

Das ehemalige Gefängnis Naumburg geht auf ein Königliches Schwurgericht zurück. Dieses tagte ab 1849 in der Stadt. Ab 1855 entstand vor dem Salztor auf dem Gelände des ehemaligen Voigtschen Theaters das Gerichtsgebäude des Schwurgerichts, das später als Verwaltungsgebäude der Justizvollzugsanstalt diente. Schon damals gab es einen Gefängnisbereich.

Das Gefängnisgebäude wurde nach und nach ausgebaut und diente zeitweise auch als Frauengefängnis. Jugendliche Straftäter wurden ab 1876 dort untergebracht. Ein weiterer Seitenflügel kam 1905 hinzu. Nachdem das Schwurgericht 1923 abgeschafft war, saßen nur noch Männer ein. Ein zweites Zellengebäude gab es ab 1980.

Umfangreich saniert und erneuert wurde die JVA Anfang der 1990er Jahre. Ein neuer Küchentrakt entstand 1997. Zudem wurden die Wachtürme erneuert. 2001 kam für chirurgische Eingriffe ein „Eingriffsraum“ hinzu. Ab 2006 verfügte die Anstalt über eine SEK-Befehlsstelle.

Im Zuge seiner Gefängnisreform hat das Land Sachsen-Anhalt seit 2010 weitere Justizvollzugsanstalten geschlossen. Neben dem Knast in Naumburg mit zum Schluss rund 170 Haftplätzen waren das Gefängnisse in Eisleben (Mansfeld-Südharz, 25 Plätze)), Stendal (60 Plätze), Halberstadt (Harz, 70 Plätze) und Magdeburg (120 Plätze). Nach Angaben des Finanzministeriums sind die Gefängnisse in Stendal und Eisleben bereits 2011 verkauft worden. Über den Erlös sei Stillschweigen vereinbart worden, sagte ein Ministeriumssprecher. Für die Liegenschaften in Halberstadt und Magdeburg werde der Verkauf vorbereitet.

Künftig soll der Strafvollzug in Halle, Burg und Raßnitz (Saalekreis) konzentriert werden. Derzeit sitzen in den Gefängnissen des Landes knapp 2 000 Häftlinge.