Jena in Thüringen Jena in Thüringen: Friedlicher Protest gegen Neonazis

Jena - Mehr als 1.500 Menschen haben am Samstag in Jena ein Zeichen gegen Rechtsextremismus gesetzt. Die Zahl der Teilnehmer sei bei den mehrstündigen Aktionen stetig gestiegen, sagte eine Polizeisprecherin. Zunächst hatten sich etwa 550 Menschen an vielen kleineren Aktionen in der Stadt beteiligt. Mehr als 20 Aktionen waren von Initiativen angemeldet worden. Sie richteten sich gegen eine Kundgebung und Demonstration der rechtsgerichteten „Europäischen Aktion Thüringen“. Dazu kamen nach Angaben der Polizei etwa 110 Teilnehmer. Erwartet worden waren etwa 500 Vertreter aus dem rechten Lager.
Es habe während der Demonstrationen eine vorläufige Festnahme nach einem Steinwurf gegeben, sagte eine Polizeisprecherin. Zudem sei ein Beamter durch eine Flasche verletzt worden, die als Wurfgeschoss benutzt wurde. Die Polizei habe 48 Platzverweise an Teilnehmer aus dem rechten Lager erteilt. Aus der Gruppe sei skandiert worden, dass sie nun zum Thüringentag nach Pößneck aufbrechen wollte. Die Platzverweise würden für Pößneck gelten, sagte die Polizeisprecherin.
Zum friedlichen Protest gegen Neonazis hatte unter anderem der Oberbürgermeister der Industrie- und Universitätsstadt, Albrecht Schröter (SPD), aufgerufen. Der Aufruf war auch von der Thüringer Rektorenkonferenz und von Landespolitikern unterstützt worden.
Die Polizei war mit einem Großaufgebot im Einsatz, um die Demonstrationen beider Lager auseinanderzuhalten. Es war von mehreren hundert Beamten die Rede, die auch aus anderen Bundesländern kamen. Zeitweise habe es eine Sitzblockade von etwa 150 Menschen auf einer Straße gegeben. Beobachter berichteten, dass an dieser Stelle die Demonstration der Rechten stockte und sich schließlich aufgelöst hätte. (dpa)
