Jahresrückblick Jahresrückblick: Die kuriosen Fälle der Polizei in Westsachsen
Halle (Saale)/MZ. - Auf den Schreck ein Bier
Steinbach/Kitzscher.Zu einem Verkehrsunfall waren Beamte des Bornaer Reviers gerufen worden. Der verunfallte Kraftfahrer stand vor seinem Renault und … trank erst mal ein Bier. Auf den Schrecken wie er sagte. Er war in einer Linkskurve von der Fahrbahn abgekommen und hatte sich mehrfach überschlagen. Der Alcomat-Test beim Fahrer zeigte 1,52 Promille.
Vertrauen in die Technik
Großdeuben. Eine PKW-Fahrerin wollte von der Deponie in Richtung B 2 fahren. Das Navi war sich sicher: immer dem Verlauf der Straße folgen. Plötzlich brach die Straße ein (Eisschicht) und der PKW versank in ca. 40 cm tiefem Wasser. Nur wo, war nicht so klar, dazu sagte das Navi nichts - irgendwo im Raum Großdeuben. Gefunden wurde die Fahrerin auf einem Feldweg am Stöhnaer Becken. Das Navi hatte sie in das Tagebaugelände geführt. Dort stand im Januar die Straße unter Wasser. Der PKW musste geborgen werden.
Die „Leiche“ im Kofferraum
Schkeuditz. Der Blick aus dem Fenster zeigte es: ein roter PKW - die Kofferraumklappe war offen - und heraus ragten zwei Beine. Ein Bürger befürchtete das Schlimmste und informierte die Polizei. Die Beamten fanden den PKW und die Beine. Sie weckten den schlafenden Mann.
Was ist ein Profi?
Neukieritzsch. Darüber herrschten zwischen Polizei und Kraftfahrer wohl unterschiedliche Ansichten. Ein 25-Jähriger sollte wegen eines abgelaufenen Kurzzeitkennzeichens an seinem BMW-Cabrio kontrolliert werden. Der gab aber Gas und flüchtete. Es folgte eine wilde Verfolgungsfahrt, die nach 16 Kilometern urplötzlich kurz vor Kahnsdorf endete. Fahrer und Beifahrer sprangen aus dem Auto und flüchteten zu Fuß. Nach nur wenigen Metern konnten sie von den Beamten eingeholt und gestellt werden. „Ihr habt es mit Profis zu tun“ war die Antwort der Flüchtlinge. Aber mal ehrlich, hätten Profis vergessen zu tanken und hätten die nicht weiter als ein paar Meter rennen können? Noch rätseln die Beamten, auf welchem Gebiet der Fahrer und Beifahrer „Profis“ sind.
Rascheln
Muldentalkreis. Weil eine Verkäuferin im Lager ein Rascheln hörte, erschrak sie und schloss sich vorsichtshalber im Büro ein. Schließlich war es schon weit nach Ladenschluss. Die Beamten prüften das Lager, fanden aber weder Dieb noch Beute. Ein Zeitungsvertreter hatte die Zeitungen ausgetauscht und dabei war die Tür ins Schloss gefallen.
Ich bin neu hier
Grimma. „Ich bin in einem öffentlichen Gebäude eingeschlossen und komme nicht mehr raus. Der Schlüssel liegt im Nebenraum.“ Rückfrage: „Hausmeister anrufen?“ „Aber der bin ich doch, ich bin neu hier.“ Die Hausmeisterfirma wurde ausfindig gemacht, die ihren Kollegen aus seiner misslichen Lage befreiten.
Feuer für Schneeschmelze
Bad Lausick.Wie bekommt man den Schnee auf dem Dach des Eigenheims zum Schmelzen? Mit einem offenen Lagerfeuer. Dadurch begannen die Dachbalken zu glimmen, es kam zur unkontrollierten Rauchentwicklung. Nachbarn riefen die Feuerwehr. Die beendete das Experiment. Allerdings, der Schnee schmolz zur Freude des Hausbesitzers tatsächlich.
„Wach“-Hund
Wachau. Auf dem Globus Parkplatz parkte ein LKW-Fahrer. Abschließen brauchte er nicht, schließlich saß ein großer Hund im Fahrzeug. Hund ja, aber Wachhund nein. Das musste der LKW-Fahrer bei seiner Rückkehr feststellen. Unbekannte waren in den LKW trotz Hund eingedrungen hatten Bargeld, das Navi und die Papiere entwendet.
Vollmond Raum
Döbeln. Mitternacht, ein älterer Mann sitzt seit längerem in seinem PKW an der Mulde. Bürger machten sich Sorgen und informierten die Polizei. Die trafen den Mann gesund und munter in Begleitung seiner Tochter an. Die wusch sich in der Mulde die Füße. Wieso? Sie hatte gelesen, wenn man sich bei Vollmond die Füße im Fluss wäscht, bekommt man keinen Fußpilz.
Mir ist laaangweilig
Markranstädt. Och, müssen Mutti und die Tante immer so lange reden und ständig neue Sachen anprobieren. Ist doch langweilig, dachte sich ein Dreijähriger und ging in einem Textilgeschäft auf Entdeckungstour. Er fand auch einen Knopf, doch nichts klingelte, zumindest nicht im Laden. Aber bei der Polizei wurde der Überfallalarm ausgelöst. Der Knirps freute sich über die vielen Polizisten mit Blaulicht; Mutter und Verkäuferin wohl eher nicht.
Einbrecher
Colditz. „Mehrere Personen stiegen mit einer Leiter aufs Dach eines Einkaufsmarktes“, hieß die Erstmeldung bei der Polizei. Ob die einbrechen? Wollten sie nicht. Kinder hatten Fußball gespielt und den Ball aufs Dach geschossen. Ein Vater stieg mit der Leiter hoch, um den Fußball zu holen.
Zu Laut
Eilenburg. Weil der Auspuff eines Renault Clio zu laut war, riefen Anwohner nachts bei der Polizei an. Fahrer und Beifahrer wurden im Stadtgebiet angetroffen. Nach dem Fahrer wurde gefahndet, der PKW stand zur Zwangsentstempelung.
Ich glaub, mich tritt ein Pferd
Dölzig. Auf der Frankenheimer Straße in Richtung Tankstelle war nachts der Fahrer eines VW unterwegs. Plötzlich lief neben der Fahrbahn ein Pferd. Das Tier erschrak und trat mit dem Huf gegen die Windschutzscheibe. Das Tier war zuvor aus seinem Stall ausgebüchst.
Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Bierflaschen werfen
Delitzsch. Eigentlich sollte es eher heißen, wer per Haftbefehl gesucht wird, sollte nicht mit Bierflaschen werfen. Diese Erkenntnis gewann ein 23-Jähriger. Ohne besonderen Grund zerschlug er die Scheibe einer Bar. Der Besitzer rief daraufhin die Polizei. Die bedankte sich, da die Beamten schon mehrere Tage nach dem jungen Mann suchten, um den Haftbefehl zu vollstrecken.
„Jetzt habt ihr mich erwischt“
Markranstädt. Mit diesen Worten und in leicht nuscheliger Aussprache begrüßte der Fahrer eines Opel Combo Beamte der Diensthundestaffel. Die waren aufgrund der Fahrweise auf den Opel aufmerksam geworden. Der Alcomat-Test zeigte 2,28 Promille. Auf die Frage nach dem Führerschein antwortete der Mann: „Aber den habt ihr mir doch schon abgenommen“. Recherchen ergaben dazu nichts. Auf Rückfrage, wann denn das gewesen sein soll, meinte der Mann: „Na kurz nach der Wende ...“
Der bestohlene Dieb
Brandis. Ein neunjähriger Junge meldete sich über die Sprechanlage des Polizeipostens. Sechs größere Kinder hätten ihm Spielwaren und Süßigkeiten entwendet. Bei der Anzeigenaufnahme kam heraus, dass der neunjährige die Sachen im Wert von ca. 30 Euro vorher selbst in einem Supermarkt gestohlen hatte, bevor die anderen Kinder ihm die Beute wieder abnahmen.
Die lieben Nachbarn
Borna. Ein Maler erhielt im Sommer eine Anzeige wegen Diebstahls, weil er über die Grundstücksgrenze langte und aus einem dahinter stehenden Wasserfass Wasser entnahm, um sein Malerwerkzeug zu säubern. Zu diesem Zeitpunkt herrschte Trockenheit.
Alptraum
Torgau. Den Alptraum aller Schüler, in den Ferien in der Schule eingeschlossen zu sein, erlebten zwei Mädchen zwei Wochen vor Ende der Sommerferien. Sie wollten das Zeugnis für den kranken Bruder holen. Aufgrund von Bauarbeiten öffnete sich die Tür der Mittelschule. Einen Weg zurück gab es aber nicht, heraus kamen sie nicht wieder. Daraufhin riefen die Mädchen über Notruf die Polizei. Beide wurden befreit.
Das Kind im Kleidercontainer
Pegau. Aus einem Kleidercontainer kommen Babyschreie. Sofort brauste eine Funkwagenbesatzung vor Ort, um das Baby zu retten. Gefunden haben die Beamten glücklicherweise nur eine Schreipuppe.
Der erste Arbeitstag
Eilenburg. Schnell, aber sicher anders als gewollt, fand der Fahrer eines PKW Audi seine neue Arbeitsstelle. Er war in den Baustellenbereich der B 87 eingefahren und hatte dabei eine Baugrube übersehen. Der Audi-Fahrer war Bauarbeiter, es war sein erster Arbeitstag.
Spritztour
Eilenburg. Ein Achtjähriger griff sich die Autoschlüssel von Papa und versuchte mit dem PKW Mazda eine Spritztour zu unternehmen. Die endete noch vor der Haustür in einem parkenden PKW Opel. Sachschaden ca. 200 €.
Einbrecher
Machern. Ein Kind rief an und teilte mit, dass auf dem Grundstück Einbrecher sind. Ein Mann mit Leiter klettert aufs Dach. Wenig später meldete sich der Junge nochmals und entschuldigte sich für seine Falschmeldung. Papa hatte den Fensterputzer bestellt.
Als Dank: Wohnungstür und gebrauchte Bettwäsche weg
Oschatz. Eine junge Frau bat ihren Nachbarn um Hilfe. Sie hatte sich ausgeschlossen und kein Geld für den Schlüsseldienst. Der Nachbar versuchte sich etwas glücklos mit der Bohrmaschine an der Tür. Stunden später erschienen zwei Bekannte der jungen Frau und schlugen auf den Mann ein. Anschließend tauschten sie seine Wohnungstür gegen die aufgebohrte Tür der jungen Frau aus. Außerdem musste der Nachbar noch seine Bettwäsche abziehen und den beiden Männern übergeben.
Wo bitte geht’s zum Knast?
Regis-Breitingen. Notrufeingang: „Ich soll mich im Knast melden und bin mit dem Zug hergefahren. Ich lief unter zwei Brücken durch und habe mich verlaufen. Wo bitte geht’s zum Knast?“ Der Mann wurde in der Ortslage aufgefunden und mittels Funkwagen auf den „rechten“ Weg in den Knast gebracht.
Nicht getraut
BAB 9/RFB. In Höhe der Anschlussstelle Landsberg sei ein Radfahrer auf die Autobahn aufgefahren. Der 23-jährige Schwede wollte auf dem schnellsten Weg nach Halle. Zu seinem Erschrecken stellte er fest, dass er tatsächlich den schnellsten Weg, wenn auch für Autos, erwischt hatte. Da er sich nicht traute zu wenden, radelte er tapfer weiter, bis ihn ein Funkwagen einsammelte und zur nächsten Landstraße geleitete.
Klassisches Eigentor
Jesewitz/Eilenburg. Weil ihm ein LKW den Seitenspiegel abfuhr, wendete der Fahrer eines PKW Renault und nahm die Verfolgung auf. Er konnte den LKW kurz vor Eilenburg stoppen und rief die Polizei. Das war wohl nicht die beste Idee seines Lebens, sondern eher ein klassisches Eigentor. Die Beamten bemerkten Alkoholgeruch beim Renault-Fahrer. Der Alcomat-Test zeigte 1,14 Promille. Es wurden Blut entnommen und der Führerschein sichergestellt.
Falsches Auto
Borna. Schnell die Einkäufe im Fiesta verstaut und dann ab nach Hause. Aber irgendwie sieht der PKW innen anders aus??? Der Besitzer eines Ford Fiesta (Baujahr 2001) bemerkte erst, als er bereits im Fahrzeug saß, dass es sich nicht um sein Fahrzeug handelte. Er konnte mit seinem Schlüssel einen baugleichen ebenfalls roten Fiesta (Baujahr 1998) öffnen. Sein Schlüssel passte am anderen PKW. Nachdem der Mann seinen Fehler bemerkte, rief er die Polizei.
Plumps
Roßwein. Auf der Haßlauer Straße nach links ordnete sich der Fahrer eines LKW Mercedes ein, um in die Tankstelle abzubiegen. Beim Abbremsen kippte plötzlich das gesamte Fahrerhaus nach vorn auf die Straße. Der Fahrer wurde glücklicherweise nicht verletzt.
Damit er auch morgen noch kraftvoll zubeißen kann
Grimma. Eine halbe Stunde reichte einem Dieb, um die komplette Palette an Zahnpastaprodukten aus einem Supermarkt zu entwenden.
Dumm gelaufen
Gruna/Laußig. Eine Frau rief im Eilenburger Revier an, warum sie denn auf der S 11 im Stau stehe und ob denn ein Unfall gemeldet sei. War er nicht, deshalb fuhr eine Funkwagenbesatzung vor Ort. Ein Hirsch (ca. 120 kg) war über die Fahrbahn gerannt und von einem Transporter erfasst worden. Warum der Fahrer kein Interesse an der Unfallaufnahme hatte, war schnell klar. Die Beamten rochen Alkohol. Der Test zeigte 0,82 Promille. Es wurde Blut entnommen.
Hänsel und Gretel
Kitzscher. An das Märchen „Hänsel und Gretel“ fühlten sich Beamte in Kitzscher erinnert. Unbekannte hatten ca. 800 Liter Diesel aus einem LKW gezapft. Beim Abtransport hinterließen die Diebe eine Spur - nicht aus Brotkrumen oder Kieselsteinen, aber aus Dieseltropfen. Diesen Tropfen folgten die Beamten bis zu einer Gartenanlage. Hier wurden die Kanister gefunden und ein Tatverdächtiger angetroffen.
Vergesslich
Döbeln. Ich habe meinen Schlüssel am Auto stecken lassen, irgendjemand hat den geklaut. Irgendjemand war eine Mitarbeiterin des Ordnungsamtes. Diese hatte den steckenden Schlüssel am Kofferraum bemerkt und sichergestellt.
Doppelt
Dölzig. Ein Citroen-Fahrer fuhr rückwärts auf dem Tankstellengelände in der Merseburger Chaussee. Dabei stieß er gegen einen LKW MAN. Der Alcomat-Test des Citroen-Fahrers zeigte 0,42 Promille. Es wurde Blut entnommen. Er wurde belehrt kein Fahrzeug mehr zu führen. Also rief er einen Kumpel an. Der kam auch bald mit seinem Ford vorgefahren. Er stieg aus und den Beamten wehte eine Alkoholfahne entgegen. Der Kumpel war mit 0,66 Promille unterwegs.
Eingesperrt
Schkeiuditz. Ein Backwarenlieferant betrat weit vor Ladenöffnung das Fachgeschäft, um frische Brötchen abzuliefern. In dem Moment fiel die Tür zu, und er saß fest. Der Schlüssel steckte von außen. Beamte des Schkeuditzer Reviers schlossen wieder auf.
Verpackungsprobleme
Markkleeberg. Eine Geschäftsfrau hatte vormittags eine relativ große Summe Bargeld von der Bank geholt und diese im Kofferraum ihres Mercedes verstaut. Danach war sie einkaufen gewesen. Am späten Nachmittag erinnerte sie sich an das Geld, das aber plötzlich nicht mehr da war. Unklar ob es gestohlen wurde, ob sie es verloren hatte oder ob es am Einkaufswagen hängen geblieben war. Einbruchsspuren am PKW gab es nicht. Am Abend des gleichen Tages rief die Dame nochmals an. Das Geld war wieder da, es war nur in eine andere Tasche gepackt worden, in der sie nicht gesucht hatte.
Auto „geklaut“
Taucha. Seinen Ford als gestohlen meldete ein Besitzer bei der Polizei. Er habe nur schnell vor einer Firma im Sattelhof geparkt, der Schlüssel steckte noch. Die wenigen Minuten reichten einem Dieb um den PKW zu stehlen. Vor Ort stellte sich der Sachverhalt dann doch etwas anders dar. Der Besitzer hatte vergessen die Handbremse anzuziehen, der PKW rollte die abschüssige Straße hinab und prallte gegen den Pfeiler eines Rolltores einer Lagerhalle.
Ordentlich
Lützschena/Stahmeln. Eine Frau sei durch die Rettungssanitäter in ein Krankenhaus eingeliefert worden. Die Dame habe 5,77 Promille. Durch die Sanitäter wurde bekannt, dass noch eine zweite Person am Auffindeort zwischen Lützschena und Stahmeln war. Vor Ort wurde durch die Beamten niemand mehr angetroffen, aber im Krankenhaus. Es war der Ehemann, der durch Bekannte erfahren hatte, wo sich seine Frau befand und der zu Hause noch schnell die Krankenkarte geholt hat.