Interview mit Reiner Haseloff Interview mit Reiner Haseloff: Mutters Gänsekeule und Grünkohl zu Weihnachten

Magdeburg/dpa - Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) feiert Weihnachten nicht allein mit der Familie, er besucht auch Flutopfer und soziale Einrichtungen. Wenn der 59-Jährige aber zu Hause ist, geht es traditionell zu, wie er im Interview berichtet. Das Essen ist seit Jahrzehnten das gleiche - gekocht von seiner Mutter.
Reiner Haseloff (59) ist seit 2011 Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt. Er wurde am 19. Februar 1954 in Bülzig bei Wittenberg geboren. Der studierte Physiker ist seit 1976 verheiratet, hat zwei Söhne und vier Enkelkinder.
Wie begehen Sie Weihnachten?
Reiner Haseloff: Ich feiere Weihnachten wie viele andere Sachsen-Anhalter ganz traditionell mit meiner Familie. Der Besuch bei den Eltern gehört genauso dazu wie bei den Kindern und Enkelkindern. Gute Tradition ist es bei mir allerdings auch, dass ich zu Menschen gehe, die es Weihnachten nicht so gut haben. So werde ich Flutopfer besuchen und soziale Einrichtungen in Merseburg und Naumburg.
Wer schmückt den Baum? Lametta oder Strohsterne?
Haseloff: Bei uns schmückt meine Frau den Baum. Meistens haben wir ganz verschiedene schlichte Dekorationsgegenstände - darunter sind auch Strohsterne, aber kein Lametta.
Wann kommt ein Politiker eigentlich zum Geschenkekaufen? Hilft da das Internet?
Haseloff: Wie meine Kolleginnen und Kollegen das machen, weiß ich natürlich nicht. Ich hingegen halte bereits das gesamte Jahr über die Augen offen - so kann ich manchmal doch ein ganz individuelles Geschenk aussuchen - vielleicht sogar verbunden mit einem gemeinsamen Erlebnis. Meistens sprechen sich meine Frau und ich aber hinsichtlich der Geschenke für die Kinder und Enkelkinder ab. Meine Frau sorgt dann dafür, dass wir alles rechtzeitig zusammen haben - dafür bin ich ihr sehr dankbar. Was das Geschenk für meine Frau anbelangt, das bleibt mein Geheimnis.
Gibt es ein traditionelles Weihnachtsessen?
Haseloff: In meiner Familie wird am Heiligen Abend seit jeher Bockwurst mit Kartoffelsalat gegessen. Diese Tradition halten wir lebendig und gerade auch die Enkelkinder freuen sich darauf. Am Weihnachtstag gibt es Gänsekeule und Grünkohl, den meine Mutter seit Jahrzehnten für die ganze Großfamilie zubereitet.
Geht's in die Kirche?
Haseloff: Selbstverständlich gehen wir mit der gesamten Familie zur Christmette in die Kirche.
Was war Ihr schlimmstes Geschenk?
Haseloff: Kein Geschenk, das von Herzen kommt und ehrlich gemeint ist, kann für den Beschenkten wirklich schlimm sein.