Interview Interview: Für Rot-Grün die Wahl gewonnen
Magdeburg/MZ. - Das sachsen-anhaltische Wahlergebnis istverantwortlich für zwei der SPD-Überhangmandate,die der rot-grünen Bundesregierung ihre Mehrheitsichern. Wächst jetzt Ihr Einfluss in Berlin?
Püchel: Schröder weiß genau, wo dieWahl gewonnen wurde, im Osten. Das ist eindeutlicher Auftrag an die Bundesregierung,Themen der neuen Länder zu besetzen. Wir inMagdeburg wollen noch mehr Scharnier nachBerlin sein, in Bürger-Anliegen vermitteln.
Die Mehrheit von Rot-Grün ist knapp. Reichtsie, um schwierige Reformen durchzusetzen?
Püchel: Ja. Kohl hat von 1994 bis1998 mit einer noch knapperen Mehrheit regiert.Bei knappen Mehrheiten stehen alle enger zusammen.
Wagen Sie eine Prognose zur Zukunft derPDS?
Püchel: Auf Bundesebene ist die PDSweg vom Fenster. Ein Vakuum entsteht nicht.Mittel- und langfristig wird ihre Bedeutungauch in den Ländern abnehmen. Ihr fehlt jetztder Apparat in Berlin.
Bei der Landtagswahl im April ist dieSPD geradezu abgestraft worden. Was ist heuteanders?
Püchel: Der SPD-Erfolg hat mehrereGründe. Einer davon ist die Zuspitzung aufdie Entscheidung zwischen Stoiber und Schröder.Es war eine Anti-Stoiber-Wahl. Die SPD hatzudem die richtigen Themen besetzt, darunterdie Irak-Frage. Und Schröder wurde im Gegensatzzur abgewählten SPD-Landesregierung eine höhereWirtschaftskompetenz zugeschrieben.
Haben die 43,2 Prozent SPD-Stimmen imLand Sie überrascht?
Püchel: Ich war mir sicher: Wir könnenfast alle Direktmandate holen. Wir haben alle.Wir haben das beste Ergebnis eingefahren,das wir je hatten. Das stärkt das Selbstbewusstseinder Landespartei.
Und Ihre Stellung als Landeschef, stärktes die auch?
Püchel: Das müssen Sie andere fragen.