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Immobilien in Sachsen-Anhalt Immobilien in Sachsen-Anhalt: Großstädte blühen auf

Von Ralf Böhme 30.03.2015, 18:31
Haussanierung im Mühlweg Halle
Haussanierung im Mühlweg Halle Lutz Winkler Lizenz

Halle (Saale) - Wohnen in der Großstadt hat in Sachsen-Anhalt deutlich an Wert gewonnen. Wer eigene vier Wände anstrebt, kauft überwiegend im städtischen Umfeld. Die wachsende Nachfrage, vor allem im mittleren Segment, treibt die Preise nach oben.

Laut Grundstücksmarktbericht Sachsen-Anhalt 2015 sind die Preise für Eigentumswohnungen in den begehrtesten Wohnlagen von Halle und Magdeburg noch einmal kräftig angestiegen. Mittlerweile zahlen Käufer teilweise 3 500 Euro und mehr pro Quadratmeter Wohnfläche. Das entspricht dem Preisniveau von vergleichbaren westdeutschen Städten.

„Niedrige Zinsen, die die Kaufentscheidung erleichtern, und die hervorragende Infrastruktur begünstigen das Aufblühen der Städte“, sagt Bauminister Thomas Webel (CDU). Als Beispiel dafür, wie die wachsende Nachfrage neue Investitionen auslöst, nennt Webel die Altstadt von Halle. Während in den traditionell guten Lagen wie dem Paulus- und dem Mühlwegviertel die letzten Baulücken geschlossen werden, rücken nun lange vernachlässigte Viertel in den Blickpunkt. Dazu gehören in Halle zuvor vom Einsturz bedrohte Häuser entlang der Paracelsusstraße und Freiflächen in der südlichen Innenstadt. Pläne gibt es auch für die Nutzung ehemaliger Industriebauten für individuelle Wohnzwecke, so rund um den früheren Thüringer Bahnhof.

Halle besonders begehrt

Bereits jetzt werden in Sachsen-Anhalt die meisten Eigentumswohnungen in Halle an den Mann oder an die Frau gebracht, allein im vergangenen Jahr 789. Dort fallen allerdings auch die höchsten Preise an - im Durchschnitt fast 83 000 Euro. Auf den Plätzen folgen Magdeburg mit 639 und Dessau-Roßlau mit 246 verkauften Eigentumswohnungen. Die Erwerber zahlen dort 73 000 beziehungsweise 61 000 Euro.

Aber auch für Familien, die weniger Geld ausgeben können oder wollen, gibt es am Markt noch Chancen. Andreas Schöndube vom Gutachter-Ausschuss des Grundstücksmarktberichts: „Nach wie vor werden die meisten Eigentumswohnungen im Niedrigpreissegment gehandelt, also unter 50 000 Euro.“ Dazu trage auch bei, dass viele Wohnungen 25 Jahre nach dem Mauerfall jetzt ein zweites Mal auf den Markt kommen. Grundsätzlich sei neben der Lage aber immer auch die Ausstattung entscheidend.

Immobilien haben im vergangenen Jahr landesweit für insgesamt 2,2 Milliarden Euro die Besitzer gewechselt. Das entspricht einem Plus von vier Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2013. Die Zahl der realisierten Kaufverträge belief sich auf rund 28 000. Grundstücke und Häuser, so das Fazit im Grundstücksmarktbericht, wurden in Sachsen-Anhalt überwiegend für den Eigenbedarf erworben und nicht als Spekulationsobjekt angesichts der Niedrigzins-Phase.

Neben Eigentumswohnungen sind auch fertige Ein- und Zweifamilienhäuser gefragt, wie die Gutachter weiter feststellen. In fast allen Preissegmenten sei die Nachfrage spürbar gestiegen - unterm Strich um 4,5 Prozent. Die meisten Häuser in ländlichen Regionen wurden schon für einen Preis von bis zu 50 000 Euro übergeben. Besonders preisgünstig: Havelberg (Landkreis Stendal), Falkenstein im Harz oder auch der Landkreis Mansfeld-Südharz. Im Landesdurchschnitt legten die Käufer laut Bericht knapp 85 000 Euro auf den Tisch. Regional seien die Preise aber höchst unterschiedlich. Am kostspieligsten ist demnach das eigene Haus in Magdeburg, wo etwa 180 000 Euro beim Kauf fällig waren. Halle liegt mit 175 000 Euro nur knapp dahinter.