Honig aus Sachsen-Anhalt Honig aus Sachsen-Anhalt: Imker machen Bienen "winterfest"

Nebra/dpa - Die Imker in Sachsen-Anhalt sorgen derzeit für den Winter vor. „Dafür gibt es für die Tiere viel Süßes“, sagte der Vorsitzende des Imkerverbandes Sachsen-Anhalt, Falko Breuer. Den Bienen sei ihr fleißig gesammelter Honig zum Teil weggenommen worden, also bräuchten sie Ersatz. Dafür bekämen sie eine Zuckerlösung, die auch den notwendigen Energiebedarf deckt. Viel Kraft müssten die Bienen aufbringen, damit in ihrer Behausung immer die für das Überleben notwendigen 25 Grad Celsius gehalten werden können. Dabei flattern einige der Bienen sehr stark mit den Flügeln, so dass Wärme entsteht. Außentemperaturen von bis zu 20 Grad Minus störten die Tiere dann nicht.
Außerdem müsse der Imker für die Sicherheit seiner Bienen sorgen. Wichtig sei, dass die Tiere bis zum Frühjahr in ihren Beuten - so nennt der Fachmann die Behausungen der Tiere - nicht gestört werden. Gefährlich für die Insekten seien zum Beispiel Spechte. „Sie hacken die Kisten mit ihren Schnäbeln auf, um an die Süßigkeit zu gelangen“, sagte Breuer. Gegen Spitzmäuse würden Fluggitter angebracht. So gelangten die Nager nicht in das Reich der Bienen, und die Tiere bekämen Luft.
Außerdem müssten die Völker ständig kontrolliert werden, um sie vor Krankheiten wie der gefürchteten Varroamilbe weitgehend zu schützen. Der Parasit, der sich vom Blut der Bienen ernährt, schwäche die Tiere und könne Völker vernichten.
Zahl der Imker und Bienenvölker steigt
Erfreulich sei, dass sowohl die Zahl der Imker als auch der Bienenvölker in Sachsen-Anhalt wieder gestiegen sei, sagte Breuer. Die gute Nachwuchsarbeit der vergangenen Jahre habe sich ausgezahlt. Habe es auf dem Tiefpunkt im Jahr 2008 noch 1200 Imker im Land gegeben, seien es jetzt 1550, so der Vorsitzende. Die Zahl der Völker sei erstmals wieder auf über 10.000 angestiegen.
Die Erträge im Jahr 2013 seien eher unterdurchschnittlich. Es zeichne sich ab, dass wohl gerade die 30 Kilogramm pro Volk erreicht werden. Im Rekordjahr 2011 seien es 38 Kilogramm gewesen. „Gründe für die schlechteren Erträge waren der lange Winter und die vielen Regentage im Frühjahr“, sagte Breuer.