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Hochwasser in Magdeburg Hochwasser in Magdeburg: MDR evakuiert sein Funkhaus

Von Hendrik Kranert-Rydzy 05.06.2013, 20:24

Magdeburg/MZ - Dass seit Dienstagmorgen, 6 Uhr, in Magdeburg Katastrophenalarm herrscht, ist nur an ausgewählten Stellen der Landeshauptstadt zu bemerken. Am ehesten im Wissenschaftshafen, wo die freiwilligen Wehren und die Berufsfeuerwehr der Stadt, unterstützt von Feuerwehrleuten aus Wolfsburg und Salzwedel und freiwilligen Helfern, Sandsäcke füllten. 30 000 der im Schnitt 20 Kilogramm schweren Säcke wurden laut Stadtverwaltung bis Dienstag gefüllt, mehr als die Hälfte davon ist bereits eingesetzt.

Die neuralgischen Punkte in der Stadt sind der quasi mitten in der Elbe liegende Stadtteil Werder, die ostelbischen Viertel Cracau und Randau, der Herrenkrug- und der Rotehornpark. Dort steht auch das Landesfunkhaus des MDR, dessen Chefin Elke Lüdecke gestern Mittag die Evakuierung des Senders anordnete. Die Fernsehkollegen von „Sachsen-Anhalt heute“ wollten anschließend ein Notquartier bei einem Internetdienstleister in der Stadt beziehen; der Rundfunk in Studios im Landtag ausweichen. Die Sendezentrale selber, nur einen Steinwurf von der Elbe entfernt, wurde derweil mit Sandsäcken vor einer möglichen Überflutung gesichert.

Ob es dazu kommt, ist ungewiss: Bisherige Berechnungen gehen für Sonntag von einem Pegelstand von 7,20 Meter in Magdeburg aus, 40 Zentimeter mehr als 2002. Dennoch ist nach Angaben des Direktors des Landesbetriebes für Hochwasserschutz, Burkhard Henning, dann noch immer 20 Zentimeter „Luft“. Die Stadtverwaltung selbst will bis heute Abend ihre Sicherungsmaßnahmen beenden. Für den öffentlichen Nahverkehr wurde ein Notfallfahrplan eingerichtet, viele Linie verkehren nur eingeschränkt.