1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Hintergrund: Hintergrund: Immer wieder werden Kinder von ihren Eltern getötet

Hintergrund Hintergrund: Immer wieder werden Kinder von ihren Eltern getötet

08.04.2004, 14:33

Magdeburg/dpa. - Immer wieder werden in Deutschland Kinder Opfer von Gewaltverbrechen. Nachfolgend dokumentiert dpa einige Fälle der letzten Jahre, bei denen Eltern ihre Kinder töteten:

Januar 2004: Auf der Damentoilette des Stiftskrankenhauses im bayrischen Weißenhorn wird die dreijährige Karolina nackt und am Kopf kahl geschoren, nur in ein Leinentuch gewickelt, gefunden. Sie wurde zu Tode geprügelt. Die flüchtige 24-jährige Mutter und ihr türkischer Freund (30) werden in Brindisi (Italien) als Tatverdächtige festgenommen.

August 2003: In Nürnberg enthauptet eine 31 Jahre alte Mutter von drei Kindern ihren jüngsten Sohn (10 Monate) mit einem Brotmesser. Nach Angaben von Nachbarn sei die Frau öfter betrunken und überfordert gewesen.

August 2003: Ein fünf Monate alter Junge stirbt in Coesfeld (NRW) nach mehreren Schädelbrüchen. Der 26-jährige Vater hatte ihm den Schädel mit bloßen Händen eingedrückt.

Juli 2003: Aus Angst, die Behörden könnten ihr nach einer Misshandlung das Kind wegnehmen, ersticht eine 26 Jahre alte Frau in Hamminkeln (NRW) ihre Tochter (11) in einem Maisfeld.

Mai 2003: Ein 23-Jähriger schlägt in einem Wutanfall seinen acht Wochen alten Sohn mit dem Kopf mindestens zwei Mal auf Tisch- und Bettkante. Der Junge erliegt wenig später den schweren Verletzungen.

August 2002: In Hildesheim erstickt die unverheiratete Mutter Nicole ihren neugeborenen Sohn Kevin und entsorgt ihn im Hausmüll. Im September 2001 hat sie auf ähnliche Weise ihren ersten Sohn getötet.

Juli 2002: Ein 43-Jähriger fesselt in Frankfurt seine beiden Söhne Steven (4) und Kevin (5) an ein Fahrrad und wirft sie in den Main. Die Kinder ertrinken.

Januar 2002: Yannick (3) aus Berlin stirbt nach monatelanger Misshandlung. Sein Körper ist übersät mit Striemen und Blutergüssen. Die Mutter (27) und ihr Lebensgefährte (19) werden verhaftet.

Dezember 2001: Ein 25-Jähriger aus Bodman-Ludwigshafen bei Konstanz und seine Ehefrau (29) ersticken ihre 14 Tage alte Tochter Desideria mit einer Klarsichtfolie. Die Frau gesteht zwei weitere Kindstötungen.

November 2001: Der zweijährige Alisan-Turan verhungert und verdurstet qualvoll in der Berliner Wohnung seiner Mutter. Erst im Januar 2002 wird die skelettierte Leiche des verlassenen Jungen entdeckt.

Oktober 2001: Ein Familienvater erschießt in Mössingen-Talheim (BaWü) seine beiden Töchter (6 und 8 Jahre). Danach richtet er die Pistole gegen sich selbst und verletzt sich lebensgefährlich.

September 2001: Eine 23 Jahre alte Frau ertränkt in Chemnitz ihr drei Wochen altes Baby in der Badewanne und wirft es danach in den Müll. Zuvor hatte es die Frau misshandelt. Sie erhält sechs Jahre und neun Monate Haft.

August 2001: Nach einer heimlichen Geburt im Kinderzimmer gerät eine 15-Jährige im thüringischen Behringen wegen des Schreiens ihres Babys in Panik. Sie schlägt ihre neugeborene Tochter mit dem Kopf auf den Boden und schneidet ihr mit der Schere die Kehle durch.

März 2001: Bei einer Familientragödie im bayerischen Schwarzenbruck werden Sebastian (5) und Marcus (8) von ihrem Vater erstickt. Auch die Mutter der beiden tötet der Mann bei dem Eifersuchtsdrama.

März 2001: Weil sich seine deutsche Ehefrau von ihm trennen will, tötet ein 39-jähriger Sizilianer in Paderborn seine achtjährige Tochter und seinen elf Jahre alten Sohn.