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Hintergrund Hintergrund: Genetischer Fingerabdruck half bei vielen Morden

09.05.2003, 13:56

Haldensleben/dpa. - Winzige Hautschüppchen reichen für eine Analyse der DNA, Träger desmenschlichen Erbgutes, aus.

dpa dokumentiert einige wichtige Kriminalfälle, bei denen dergenetische Fingerabdruck eine große Rolle spielte:

Im Oktober 2002 gelingt der Polizei Bad Hersfeld mit einem Gen-Vergleich die Aufklärung des 26 Jahre zurückliegenden Sexualmordes ander Schülerin Petra Hübner. Den Täter überführen Sekretspuren, die erseinerzeit am Tatort zurückließ. Die Polizei nahm zum VergleichSpeicheltests von mehreren hundert aus früheren Ermittlungenbekannten Männern.

Im Juli 2001 klärt die Polizei eine Serie von Vergewaltigungen anKindern in Hannover und Laatzen auf. Der genetische Fingerabdrucküberführt einen Mann aus Hannover als Vergewaltiger von 10- bis 12-jährigen Mädchen. Er hatte sich im Juni das Leben genommen.

Im November 1998 unterziehen sich im Mordfall des 13-jährigenMarkus Wachtel aus dem niedersächsischen Peine rund 2100 MännerSpeicheltests. Obwohl auch der später festgenommene 18-jährigeSchüler unter ihnen ist, finden die Ermittler hier allerdings keineÜbereinstimmung mit Spuren an der Leiche.

Im April 1998 rufen die Ermittler nach dem Sexualmord an derelfjährigen Christina aus dem niedersächsischen Strücklingen zum bisdahin größten Gen-Massentest in Deutschland auf. Daran nehmen bis zu18 000 Männer teil. Als Täter wird ein 30-jähriger Mechanikerermittelt.

Im August 1997 wird der zwei Jahre zurückliegende Tod einer 14-jährigen aus Halberstadt geklärt. Hautspuren am Opfer brachten dieErmittler auf die Spur des 17-jährigen Bruders.

Im Oktober 1996 werden nach dem Mord an einer 44 Jahre altenLehrerin aus Seelze bei Hannover alle Männer eines Stadtteils zumSpeicheltest gebeten. Ein 19-Jähriger aus der Nachbarschaft desOpfers wird als Täter ermittelt.

Im Oktober 1992 klärt die Polizei mit einer der ersten großen Gen-Reihenuntersuchungen in Deutschland den Sexualmord an einer 19-Jährigen in Hänigsen bei Hannover auf. Alle 120 männlichen Besuchereines Festes gaben Blutproben ab. Die Polizei ermittelt einen 34-jährigen Masseur als Täter.