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Hintergrund Hintergrund: 100 Jahre Meteorologie in Leipzig

18.07.2013, 08:38

Leipzig/dpa - Mit der Gründung eines Geophysikalischen Instituts entstand in Leipzig am 1. Januar 1913 die erste wissenschaftliche Einrichtung in Deutschland, die sich mit der Erforschung der Physik der Atmosphäre beschäftigte.
Noch weiter zurück reichen die Wurzeln der Wetterkunde in Leipzig: Heinrich Wilhelm Brandes zeichnete 1826 die erste Wetterkarte der Welt. Die theoretischen Arbeiten des ersten Institutsleiters Vilhelm Bjerknes zu Tiefdruckgebieten gelten als grundlegend in der Meteorologie. Bjerknes ging während des Ersten Weltkriegs, als sich die Forschungsbedingungen in Leipzig stark verschlechtert hatten, nach Norwegen zurück - und gründete in Bergen das Geophysikalische Institut.
Ludwig Weickmann, der das Institut von 1923 bis 1945 leitete, nahm 1931 an einer Forschungsfahrt mit einem Luftschiff in der Arktis teil. Diese erregte damals großes Aufsehen.
1932 wurde auf dem Collm bei Oschatz ein Observatorium errichtet. Es wird seit 1956 auch unter anderem für Messungen zur Hochatmosphäre genutzt.
Eine Zäsur in der Geschichte der Leipziger Meteorologie markiert das Jahr 1968: Bei der dritten Hochschulreform der DDR wurde die Meteorologie-Ausbildung für die DDR an der Humboldt-Universität in Berlin konzentriert.
1993 wurde das Leipziger meteorologische Institut neu gegründet. Jährlich beginnen an ihm etwa 60 bis 80 junge Leute ein Studium - und 40 Absolventen beenden es.