Harz Harz: Ausgemergelte Körper und zahlreiche Leichen

Blankenburg/dpa. - Es sind schlimme Zeiten, die durchs Land gehen. Im14. Jahrhundert greift in Europa die Pest um sich und rafft dieBevölkerung ganzer Dörfer hinweg. Einen solchen düsteren, leeren Orthat der Hollywood-Regisseur Christopher Smith auf der Blankenburg imHarz als Kulisse für einen Kinofilm geschaffen. Bis Anfang Junidrehen auf der mittelalterlichen Burg die Hollywood-Stars Sean Bean(«Herr der Ringe») und Eddie Redmayne («Elizabeth») den Mittelalter-Thriller «Black Death».
Die neue Produktion kommt nicht aus heiterem Himmel - Sachsen-Anhalt wird immer öfter als Drehort für Kinofilme ausgewählt. Imvergangenen November drehte Sönke Wortmann «Die Päpstin» auf BurgQuerfurt, zuvor war Til Schweiger für «1 1/2 Ritter» schon inBlankenburg zu Gast.
«Es gibt keinen besseren Ort in Europa als Sachsen-Anhalt, umeinen Mittelalter-Film zu drehen», sagt Produzent Jens Meurer. EinGrund seien die vielen Burgen und Schlösser, ein zweiter diebesondere finanzielle Förderung der Dreharbeiten. Meurer bekam für«Black Death» einen «kleinen siebenstelligen Betrag» an Fördergeldernvon der Investitionsbank des Landes sowie von der MitteldeutschenMedienförderung und dem Medienboard Berlin-Brandenburg. «Wir drehennatürlich hier nicht nur aus Liebe zur Region, sondern weil es hierbesser funktioniert», sagt Meurer.
Das gedrehte Material wird überwiegend in Halle nachgearbeitet,und die meisten Drehorte sind in Sachsen-Anhalt. Außerdem können dieHarzer als Statisten im Film mitwirken, und auch inhaltlich spieltSachsen-Anhalt eine Rolle: Die Folterknechte im Film kommen ausMagdeburg. «Die Region ist der Film», sagt Meurer, dessenProduktionsfirma «Egoli Tossell Film» in Halle sitzt.
Die Blankenburg wird am Ende allerdings nicht im Film zu sehensein, nur ihre Burgmauern, an denen während der Dreharbeiten Dreckund Stroh liegen und es nach Gülle und Rauch riecht. In der Realitätist die Blankenburg ein angenehmer Ort. Der Himmel ist blau, dieSonne scheint. «Die Menschen hier sind sehr freundlich, sehrangenehm», sagt Schauspieler Sean Bean.
Gerade diese freundliche Umgebung stellte das Filmteam vor eineHerausforderung. «Du bereitest dich auf einen mittelalterlichen Filmvor und du erwartest nicht, dass die Sonne scheint, dass die Feldergrün sind und der Himmel blau», sagt Co-Produzent Phil Robertson.Sein Hauptdarsteller Bean nimmt das gute Wetter mit Humor: «Wirhatten schließlich Glück, denn es gab auch ein paar graue Tagewährend der Dreharbeiten - das ist perfekt für den Film.»
Neben Blankenburg wird in Wernigerode und Quedlinburg, sowie imBodetal und in Brandenburg gedreht. «Black Death» soll Anfang 2010weltweit in die Kinos kommen soll.