Halle: Halle: 15-Jähriger nach «Schnüffeln» gestorben

Halle/MZ. - Nach gut eineinhalbstündigen Bemühungen gab der Notarzt auf. Der 15-jährige Schüler Sebastian W. aus Halle war tot. Mit mehreren Freunden hatte er laut Polizei auf einer Grünfläche in Halles Innenstadt ausgelassen gefeiert. "Er trank etwas Alkohol und rauchte ein paar Zigaretten, obwohl er an Asthma litt", sagte am Samstag Polizeisprecherin Ulrike Diener. Im Verlauf des Abends habe Sebastian W. dann Feuerzeugbenzin aus gut eineinhalb Gasflaschen inhaliert. "Dann wurde er bewusstlos", so Diener.

Zur genauen Todesursache konnten noch keine Angaben gemacht werden. "Noch steht nicht fest, ob ein Zusammenhang zwischen dem Asthma und dem Feuerzeugbenzin besteht", so die Polizeisprecherin. Dr. Iris Bergmann, Fachärztin beim Giftnotruf in Erfurt, meinte gestern: "Die Wahrscheinlichkeit für einen Zusammenhang zwischen der Krankheit und dem plötzlichen Tod des Jungen ist relativ gering." Beim Missbrauch von Feuerzeugbenzin als Rauschmittel könne es jederzeit zu einem plötzlichen Herzstillstand kommen. "Das ist eine hochgefährliche Sache", warnte die Medizinerin. Immer wieder würden der Giftzentrale Fälle bekannt, in denen Jugendlichen betroffen seien.

Erst vor einer Woche hatte der Psychiatrie-Professor Andreas Marneros aus Halle auf einer andere Gefahr hingewiesen, der sich zunehmend junge Menschen aussetzen: Sie trinken den Tee aus der giftigen Engelstrompete. Das kann zu schweren Halluzinationen führen. Ein 18-jähriger Hallenser hatte sich im Wahn den Penis und die Zunge abgeschnitten.