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Gottesdienst im Magdeburger Dom Gottesdienst im Magdeburger Dom: Rund 800 Menschen trauern um THW-Helferinnen

Von Dörthe Hein 14.12.2013, 18:31
Für die Trauerfeier zweier verunglückter Helferinnen des Technischen Hilfswerkes (TWH) sind über 800 Menschen zusammen gekommen. Am 23. November war ein Boot auf der Elbe in Magdeburg gekentert. Rettungskräfte zogen die Insassen aus dem sechs Grad kalten Wasser. Zwei junge Frauen starben wenig später in einem Krankenhaus.
Für die Trauerfeier zweier verunglückter Helferinnen des Technischen Hilfswerkes (TWH) sind über 800 Menschen zusammen gekommen. Am 23. November war ein Boot auf der Elbe in Magdeburg gekentert. Rettungskräfte zogen die Insassen aus dem sechs Grad kalten Wasser. Zwei junge Frauen starben wenig später in einem Krankenhaus. dpa Lizenz

Magdeburg/dpa - Bei einem Gottesdienst im Magdeburger Dom haben Hunderte Kameraden des Technischen Hilfswerks um zwei junge Frauen aus ihren Reihen getrauert. Rund 800 Mitarbeiter des THW und anderer Hilfsorganisationen aus dem gesamten Bundesgebiet bekundeten den Familien und Freunden der 23 und 24 Jahre alten Frauen aus den Ortsverbänden Magdeburg und Rüsselsheim ihre Anteilnahme. Die Helferinnen waren vor drei Wochen bei einer Übungsfahrt auf der Elbe in Magdeburg tödlich verunglückt. Ihr Boot kenterte. Trotz Wiederbelebungsversuchen starben die THW-Helferinnen in einer Klinik. Die Untersuchungen der Staatsanwaltschaft laufen noch.

Beim Hochwasser als Helferinnen im Einsatz

Ohne solchen persönlichen Einsatz, wie ihn die beiden Frauen gezeigt hätten, könne das THW keine humanitäre und technische Hilfe leisten, betonte Christoph Bergner, amtierender Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesinnenministerium. „Wir brauchen Menschen, die in dieser Weise für andere da sind.“ Beide seien im Sommer beim Hochwasser als Helferinnen an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit gegangen. Beide seien seit vielen Jahren beim THW engagiert und in der Fachgruppe Wassergefahren im Einsatz gewesen. Nun seien sie völlig unerwartet aus dem Leben gerissen worden.

Die Bischöfin der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, Ilse Junkermann, sagte in ihrer Predigt: „Trauer und Erschrecken liegen schwer auf Herz und Gemüt. Ratlos und sprachlos macht uns dieses Unglück.“ Und: „Auch wenn ihr Tod ohne Sinn ist: Ihr Leben war voller Sinn, dem Sinn der Liebe und Mitmenschlichkeit.“

Bergner betonte, unter den THW-Helfern bestehe ein großes Gefühl der Zusammengehörigkeit, weil sie zusammen im Einsatz seien für Menschen in Not. Aus allen Bundesländern seien Kameraden des THW zum Gottesdienst nach Magdeburg gekommen. „Das ist ein bewegendes Zeichen von Solidarität.“ Die Botschaft laute „Gemeinsinn schafft Gemeinschaft.“ Auf dem Domplatz standen viele THW-Fahrzeuge aufgereiht. Die meisten Gäste kamen in ihrer typischen dunkelblauen Einsatzbekleidung mit Leuchtaufschrift.