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Gesundheit in Sachsen-Anhalt Gesundheit in Sachsen-Anhalt: Frauen warten auf das Mammamobil

09.04.2008, 19:16

Halle/MZ. - Alle Frauen in Deutschland zwischen 50 und 69 Jahren können die kostenlose Mammographie-Untersuchung zur Früherkennung von Brustkrebs in Anspruch nehmen. Bislang hat bundesweit nur rund die Hälfte aller angeschriebenen Frauen am Programm teilgenommen (die MZ berichtete). Über landesweite Erfahrungen sprach MZ-Redakteurin Kerstin Metze mit Dr. Heike Schlötzer, die für die Untersuchungen in Sachsen-Anhalt Ost verantwortlich ist.

Frau Dr. Schlötzer, wie sind die Reihenuntersuchungen in Sachsen-Anhalt angelaufen?

Schlötzer: Sehr gut, wir sind überrascht über die rege Teilnahme. Weit mehr als 50 Prozent aller angeschriebenen Frauen kommen.

Wie reagieren die Frauen auf die Untersuchung?

Schlötzer: Viele teilen uns mit, dass sie auf eine solche Möglichkeit der Früherkennung von Brustkrebs schon lange gewartet haben und sind dankbar. Die meisten zeigten auch Verständnis für Wartezeiten am Mammamobil, zum Beispiel jüngst in Wittenberg.

Mammobil? Nicht jede Frau muss eine Praxis aufsuchen?

Schlötzer: Nein, in den meisten Orten macht ein Bus mit moderner Röntgentechnik Station.

Es gibt Klagen von Frauen, die keine Einladung erhalten haben, zum Beispiel aus Bernburg und Weißenfels.

Schlötzer: In den genannten Orten sind die Reihenuntersuchungen noch nicht angelaufen. Hier geht das Screening erst in einigen Wochen los.

Hieß es nicht aber, in ganz Sachsen-Anhalt hätten die Vorsorgeuntersuchungen begonnen?

Schlötzer: Sachsen-Anhalt ist für das Mammographie-Screening in vier Regionen eingeteilt worden. Begonnen wurde Anfang Oktober in der Region Ost, etwa mit Dessau und Wittenberg, gefolgt sind bereits West und Nord sowie Süd stationär. In Süd wird demnächst mit der mobilen Variante begonnen.

Wann werden die letzten Einladungen verschickt sein?

Schlötzer: Insgesamt hat der Gesetzgeber zwei Jahre vorgesehen, in denen alle betreffenden Frauen angeschrieben werden. Wer also noch keine Post bekommen hat, braucht nichts zu unternehmen.

Wohin können sich Frauen wenden, die Fragen zum Termin haben?

Schlötzer: An die Hotline des Organisationszentrums in Bremen: 0421 / 361 14 950. Auskunft geben auch die Mammo-Zentren in Halle, Dessau, Magdeburg und Stendal.

Sollte das Mammographie-Screening die einzige Brust-Krebsvorsorge sein?

Schlötzer: Nein, neben dem Screening empfehlen sich Vorsorgeuntersuchungen des Gynäkologen und das eigene Abtasten der Brust.