Geschichte Geschichte: Grenzdenkmal in Hötensleben soll ausgebaut werden
Hötensleben/dpa. - Eine drei Meter hohe so genannteSichtblendmauer soll in absehbarer Zeit mit Hilfe von Originalteilen verlängert werden. «Wir wollen dazu ein Stück Mauer ankaufen, dass imthüringischen Probstzella die Zeit überdauert hat», sagte der 1.Vorsitzende des Grenzdenkmalvereins, Achim Walther, am Freitag ineinem dpa-Gespräch.
«Auch ein Abschnitt der früheren Hundetrasse soll rekonstruiertwerden», kündigte er an. «Wir wollen Besuchern so ein nochrealistischeres Bild darüber vermitteln, wie das Sperrsystem vor Ortausgebaut war.» In den Hundetrassen hinter den ersten Sperrzäunenhielten die DDR-Grenztruppen scharfe Wachhunde, um Fluchten von DDR-Bürgern in den Westen zu verhindern.
Besucher der Anlage, die nach Angaben von Denkmalpflegern in ihrerKomplexität und ihrem Erhaltungszustand einmalig ist, können sichkünftig zudem besser über das DDR-Grenzregime informieren. DieGedenkstätte baut dazu ein neues Informations- und Leitsystem auf.«Es besteht aus 19 Infotafeln und einer Multimediastation», sagteWalther. Besucher könnten so ihre Vor-Ort-Eindrücke der Grenzanlagenvertiefen.
Das 6,5 Hektar große Areal in Hötensleben ist vor allem dank desEngagements der Gemeinde und einer Bürgerinitiative noch imOriginalzustand erhalten. Darunter befinden sich neben derSichtblendmauer ein elektrischer Signalzaun, ein breiterSicherheitsstreifen als so genanntes Sicht- und Schussfeld,Panzersperren als Autohindernis, die eigentliche Grenzmauer und zweiWachtürme. Die Anlage an der heutigen Landesgrenze von Sachsen-Anhaltund Niedersachsen steht unter Denkmalschutz und gehört seit einigenJahren zur Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn.