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Geschichte Geschichte: Fünf Modelle

09.04.2013, 20:41

Der Wartburg ist das Aushängeschild des Automobilbaus in Eisenach gewesen. Zwischen 1955 und 1991 wurden dort fünf verschiedene Grundmodelle gebaut. Der erste war der Wartburg 311 von 1955 bis 1965. Davon liefen rund 243 000 Fahrzeuge vom Band. Parallel wurde zwischen 1957 und 1960 der Sportwagen 313 gebaut - allerdings nur 469 mal. Der Nachfolger für den 311er war eher eine Weiterentwicklung, im Volksmund auch Zwitter genannt. Das Fahrgestell des 312er war zwar neu, die Karosserie blieb aber weitgehend gleich. Zwei Jahre lang wurden rund 36 000 Stück produziert.

Erst der ab 1966 gebaute Wartburg 353 war ein vollkommener Modellwechsel. Insbesondere das Fahrwerk wurde modernisiert. Zudem besaß der 353er einen 500 Liter fassenden Kofferraum. Bis 1988 wurden in Eisenach insgesamt 1,2 Millionen Stück gebaut. Erst zwei Jahre vor der Wiedervereinigung entwickelte das Eisenacher Automobilwerk einen vollkommen neuen Wartburg, den 1,3er. In den wurde erstmals ein Viertakt-Motor eingebaut, den Volkswagen lieferte. Allerdings musste auch die Karosserie umgestaltet werden, da der Motorraum zu klein war. Von diesem Modell sind bis zum 10. April 1991 rund 152 000 Stück zusammengeschraubt worden. Ab 1992 produziert dann Opel in Eisenach. Seit Januar dieses Jahres wird dort der neue Kleinstwagen „Opel Adam“ gebaut.

Dass der Wartburg überhaupt in Eisenach gebaut werden konnte, lag an der Eigeninitiative der Ingenieure. Direkt nach dem Krieg hatten die Russen eigentlich geplant, das BMW-Werk zu demontieren. Der Legende nach bauten die Mitarbeiter einen BMW 321 aus den noch vorhandenen Teilen und führten ihn dem russischen Oberkommandierenden General Schukow vor. Der war von dem Auto so angetan, dass das Werk der Demontage entging.

(jop)