Gedenkstätte Marienborn Gedenkstätte Marienborn: Ausstellung zu Zwangsaussiedlungen geplant
Marienborn/dpa. - Für die Ausstellung wurden laut Scherrieble unter anderemOriginaldokumente zusammengetragen. Beispielhaft werde das Schicksalvon sechs Familien dargestellt, die ihre Heimatorte teils binnenweniger Stunden verlassen mussten. Die Schau umfasse auch einenaktuellen Teil: Bis heute warteten manche Betroffene aufEntschädigung oder Rückgabe ihrer Grundstücke, sagte der Experte.
Genau am 26. Mai vor 50 Jahren beschloss die DDR, ihre Westgrenzesystematisch zu sichern und «Unruhestifter an der Grenze»umzusiedeln. Anlass war der am selben Tag von Bundeskanzler KonradAdenauer und den Westalliierten unterzeichnete Deutschlandvertrag,mit dem der Besatzungsstatus der Bundesrepublik beendet wurde. DieZwangsumsiedlungen erfolgten in zwei großen Wellen 1952 und 1961.Aber auch zwischendurch mussten auf Anordnung der Stasi immer wiederMenschen ihre Heimat verlassen.
Entlang der innerdeutschen Grenze gab es ab 1952 einen 10 Meterbreiten Streifen, der gepflügt wurde. Auch ein 500 Meter tieferSchutzstreifen und ein 5 Kilometer tiefes Sperrgebiet wurdengeschaffen. Dessen Bewohner benötigten Genehmigungen, um etwa zurArbeit in das übrige DDR-Gebiet und zurück zu kommen. Besucherbrauchten Passierscheine, um in das abgeriegelte Sperrgebiet zugelangen.
Die Gedenkstätte Deutsche Teilung liegt auf dem Gelände desfrüheren Grenzübergangs Marienborn an der Autobahn Berlin-Hannover.Er war der größte seiner Art zwischen der Bundesrepublik und der DDR.Ein Teil der alten Wachtürme, Kontrollbaracken und Zollhäuschen istnoch erhalten.