Gastronomie Gastronomie: In Eisleben tobt ein Döner-Preiskrieg
Eisleben/MZ/gau. - Geiz ist geil? Der Slogan gilt in Eisleben (Mansfelder Land) auch beim kleinen Snack für zwischendurch: Imbissbetreiberder Kleinstadt liefern sich einen Preiskrieg. Ob Bratwurst oder Fleisch im Fladen - einen kleinen Snack bekommt man schon für einen Euro oder weniger.
Allein 15 Dönerbuden gibt es in der Stadtmit rund 20000 Einwohnern. Als Letzter kamein Imbiss am Markt hinzu; um sich bekanntzu machen, bot Inhaber Husein Geradi die türkischeSpezialität für 99 Cent an - und machte sichdamit keine Freunde bei der Konkurrenz.
"Wir sollen weg, das ist das Ziel", schimpfteAhmed Sami. Der Imbiss des Irakers liegt nurzehn Meter entfernt. Auch Elnur Aleiv reagiertesauer. Er hat sein Geschäft am anderen Endeder kleinen Fußgängerzone. Auch er musstenachziehen und beklagt das erste Opfer imDöner-Krieg: Seinen einzigen Mitarbeiter könneer durch die im Preiskampf geschrumpfte Gewinnspannenur noch in Teil- statt Vollzeit beschäftigen."Wie die anderen das machen, weiß ich nicht.Aber irgendwann gehen wir pleite."
Das Gewerbeamt der Stadt will sich indes nichteinmischen. "Wir können auch nicht einschreiten,wenn die ihre Döner verschenken", heißt esaus dem Rathaus. Nachdem der Döner-Krieg nunheftig tobt, weitet sich die Preiskampfzoneaus. "Wir haben beschlossen, uns in den Döner-Kriegeinzuklinken", sagte Sandra Wiesner, die aufdem Markt Bratwürste verkauft. Kosteten dieWürste bislang 1,30 Euro, sind sie jetzt für99 Cent zu haben. "Die Kunden sind begeistert",sagte die 34-Jährige.
Während die Imbissbetreiber den Preiskampfgrimmig ausfechten, freuen sich die Kunden- und auch Sandra Wiesner kennt eine guteSeite der 99-Cent-Schlacht: "Die Hälfte derKäufer gibt uns einen Cent Trinkgeld."