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Gänsejagd Gänsejagd: Jäger schließen Vereinbarung mit Naturschützern

27.10.2003, 12:45

Magdeburg/dpa. - Wenige Tage vor Beginn der Gänsejagd haben sich Sachsen-Anhalts Jäger mit Naturschutzbehörden, Verbänden und Tierschützern erstmals auf eine gemeinsame Linie verständigt. «Die Wildgänse, die aus Skandinavien zum Überwintern gekommen sind, werden vor allem auf landwirtschaftlich genutzten Flächen gejagt», sagte Jens Harnisch vom Landesjagdverband am Montag in einem dpa-Gespräch. «In bestimmten Rastgebieten bleiben die Tiere unbehelligt.» Dazu solle eine Karte erarbeitet werden. Durch das Übereinkommen sollen Auseinandersetzungen wie in den letzten Jahren vermieden werden.

Die Jagdsaison beginnt am kommenden Samstag und endet am 15. Januar. Vor allem im Jerichower Land und in der Altmark schießen Jäger in dieser Zeit alljährlich zwischen 3000 und 4000 Wildgänse. In der Vergangenheit kam es dabei immer wieder zu Zwischenfällen, weil Tierschützer des Bonner «Komitees gegen den Vogelmord» den Jägern unerlaubte Machenschaften vorwarfen, Jagden störten und immer wieder die Polizei alarmierten. Die Jäger reagierten mit Anzeigen und Verleumdungsklagen.

«Wir hoffen, dass sich alle Beteiligten an die nun erzielte Übereinkunft halten», betonte Harnisch. Neben anderen habe dies auch das «Komitee gegen den Vogelmord» ausdrücklich zugesichert. Harnisch verwies darauf, dass die Gänse vor allem auf Saatflächen mitunter starke Schäden anrichten. «In Schutzgebieten und in bestimmten Rast- und Überwinterungsgebieten der Tiere darf laut Gesetz nicht gejagt werden.» Die Jäger sind nun bereit, über diese Schutzgebiete hinaus freiwillig in weiteren Arealen von der Bejagung abzusehen.